Guten Morgen allerseits!
Der Operative Stab hat auch heute Morgen seine Besprechung abgehalten, und wir haben die Arbeit von gestern zusammengefasst und die Aufgaben für heute verteilt. Die gute Nachricht ist, dass die Vorhersagen sich als richtig erwiesen haben, so dass es in den letzten zwei Tagen keine nennenswerten Niederschläge gab und die Vorhersagen weiterhin regenfreies und spätsommerliches Wetter prognostizieren. Das wird uns helfen, uns zu schützen. Im Fall der Leitha haben wir eine lange zehnstündige Kulmination hinter uns. Wir haben uns auch während der Spitze erfolgreich geschützt, so dass sich dort die Situation im Laufe der Zeit verbessern wird. Den Berichten von heute Morgen zufolge wird der Höchststand der Flut im Gebiet von Komárom liegen. Auch hier gilt, was für die Leitha gilt, ich meine für diesen Abschnitt der Donau, dass eine langsame Ebbe zu erwarten ist. Was das Ausmaß des Schutzes betrifft, so hatten wir gestern 614 km Schutz, und jetzt haben wir 754 km, wir haben also die erste Schutzstufe um 68 km erhöht, und wir haben die dritte Schutzstufe, die höchste Schutzstufe, für weitere 114 km angeordnet. Die Vorhersagen für den Höchststand haben sich als richtig erwiesen. Wir neigen dazu, das zu unterschätzen, oder man schreibt nicht darüber, wir reden nicht darüber, aber die Vorhersage ist der Schlüssel zu allem, denn wenn man keine genauen Vorhersagen hat, kann man nicht gut planen, und wenn man nicht gut planen kann, kann man das erforderliche Schutzniveau nicht ermessen. Aber Gott sei Dank sind bisher – und das war auch gestern so – alle Vorhersagen richtig, mit nur 1-2 Zentimetern Unterschied bei den höchsten Wasserständen.
Mobilisierte Humankraft. Wir haben gestern 50 zusätzliche Mitarbeiter im Wassersektor mobilisiert, wir haben 600 zusätzliche Mitarbeiter in den Rettungsdiensten mobilisiert, wir haben 150 zusätzliche Mitarbeiter in den Überwachungsdiensten mobilisiert, und insgesamt waren gestern 6 149 Personen im Einsatz – ich spreche von den professionellen Mitarbeitern –, was einen Anstieg um 321 Personen bedeutet. Die Zahl der Freiwilligen beträgt 2 753, vorher waren es mehr als 4 000, die Zahl der Freiwilligen ist also zurückgegangen. Das liegt aber nicht daran, dass sich die Leute weniger für den Schutz interessieren und sich nicht ehrenamtlich engagieren, sondern daran, dass die provisorischen Dämme fertig sind und wir nun die Dämme auf dem erhöhten Niveau haben. Wir haben also die Sandsäcke aufgeschüttet, wir haben die klassische körperliche Arbeit erledigt. Die Freiwilligen, die jetzt zur Verfügung stehen, können am meisten helfen, wenn sie sich am Überwachungsdienst und an den Patrouillen beteiligen, denn, wie ich gestern sagte, verschwindet die Gefahr nicht mit dem Höchststand, und gerade in der Zeit des zurückgehenden Wasserpegels treten die häufigsten Probleme und Dammbrüche auf, und diese können durch Überwachung und Patrouillen verhindert werden. Gestern haben wir diese Hochwasserschutz-Hotline geöffnet und mehr als 400 Anrufe erhalten. Das bedeutet, dass die Menschen nach wie vor bereit sind zu helfen, und ihre Arbeit wird von den Mitarbeitern der Wasserbehörden vor Ort koordiniert.
Was die materielle Unterstützung für die Verteidigung betrifft, so haben wir gestern 311.000 Sandsäcke mehr gefüllt als vorgestern. Das bedeutet, dass wir bis jetzt 1.862.500 Sandsäcke verbraucht haben.
Schwierige Schutzgebiete. Pilismarót. Dort haben wir gestern 20.000 neue Sandsäcke aufgestellt. Ich sehe, dass laut den offiziellen Angaben der Grad der Vollendung des provisorischen Dammes 99 Prozent beträgt, aber da die Wasserbehörden wissen, dass nichts perfekt ist, wollen sie wahrscheinlich 100 sagen, aber wir lassen dieses Schlupfloch hier, also sind wir zu 99 Prozent fertig. Was den Schutz der Hauptstraße, der Landstraße 11, betrifft, so wurde mir berichtet, dass die alternativen Transportrouten bereitgestellt wurden, d. h. wenn das Wasser die Fahrt auf der Hauptstraße erschweren oder unmöglich machen würde, wurden die alternativen Routen bereitgestellt und geöffnet. In Tahitótfalu beträgt der Schutz 100 Prozent, in Leányfalu waren es gestern 97, heute sind es 100. In Vác mussten 1.500 Meter Schutzbauten errichtet werden, und auch dort gelang es, das Schutzniveau von gestern 90 Prozent auf heute 100 Prozent zu erhöhen. Für Kismaros ist die Situation die gleiche. Ich habe heute Morgen auch den Bericht über die Margareteninsel gehört. Ich berichte, dass auch dort alles in Ordnung ist. Ein neues Element in der Arbeit des Operativen Stabs besteht darin, dass wir jetzt auch unterhalb von Budapest nachschauen, wir mussten uns also bisher mit der oberen Donau befassen, aber jetzt mussten wir auch die Verteidigungsanlagen südlich von Budapest überprüfen. Die Situation ist so, dass wir an drei Orten arbeiten müssen: Báta, Dunaszekcső und Baja. Unsere Experten, angeführt vom Herrn Generaldirektor, behaupten, dass der Wasserpegel auch südlich von Budapest das höchste jemals verzeichnete Niveau nicht überschreiten wird. In Dunaszekcső sind wir zu 100 Prozent ausgebaut. Auf der Petőfi-Insel, bei Baja, müssen wir jedoch noch arbeiten. Dort gibt es eine 2.750 Meter lange Barriere, die wir anheben müssen, wir sind bei 85 Prozent, wir müssen dort in den nächsten Tagen arbeiten. In Kisoroszi und Pócsmegyer, wo ich gestern die Schutzanlagen persönlich in Augenschein nehmen konnte, fand ich bei der Inspektion alles in Ordnung. In Kisorossi mussten wir die Schutzabschnitte nicht verstärken, sondern wir mussten Schutzreserven anlegen, und das haben wir getan. Mit 6.500 Sandsäcken in der Reserve sind wir besser dran als 2013. Wir haben auch 5.000 Schutzsäcke in Pócsmegyer platziert, und ich habe dort auch die notwendigen Erhöhungs–, Schutzpegelerhöhungs- und Barrierenerhöhungsarbeiten überprüft, und gestern Nachmittag waren wir bei fast 100 Prozent. Die Aufgabe für das Wochenende besteht darin, die Bereitschaft aufrechtzuerhalten, um nicht zuzulassen, dass der Bereitschaftsgrad sinkt. Beobachten und patrouillieren. Ich habe alle unsere Parlamentsabgeordneten, die Freiwilligen und die Bürgermeister gebeten, den Wachdienst zu organisieren und die Patrouillen aufrechtzuerhalten, um Wachsamkeit und Disziplin aufrechtzuerhalten. Das ist die schwierigste Aufgabe. Wenn man das Gefühl hat, das Schlimmste überstanden zu haben, dann lässt die Aufmerksamkeit nach, dann passiert das Schlimmste. Genau das müssen wir vermeiden, und der Operative Stab arbeitet dementsprechend.
Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit!