Guten Tag!
Sehr geehrte Herren Präsidenten, sehr geehrte Herren Vizepräsidenten, sehr geehrter Herr Direktor! Liebe Schülerinnen und Schüler! Sehr geehrte Lehrkräfte! Liebe Eltern! Liebe Freunde!
Ich freue mich, Sie nach einem Jahr wiederzusehen. Ich freue mich jedes Jahr auf diesen Tag. Ich freue mich darauf, weil das Treffen mit Ihnen mir Mut und Bestätigung gibt. Sie sehen, ich bin nicht mehr ganz in Ihrem Alter. In meinem Alter interessiert einen mehr, ob jemand das fortsetzen wird, was man selbst begonnen hat. Sie können sich daran kaum erinnern, denn Sie waren damals wohl noch im Kindergarten oder in der Grundschule, als 2010 die nationale Regierung gebildet wurde und wir die bis heute andauernde nationale politische Ära einläuteten. Ungarn war damals so gut wie bankrott. Es war allgemeine Überzeugung, dass man von seiner Arbeit nicht leben konnte, deshalb lebten Millionen Menschen in Ungarn von Sozialhilfe, von Tricksereien, vom Umgehen der Regeln oder suchten einen staatlichen Arbeitsplatz. Die meisten versuchten damals noch, die Sekundarstufe II zu erreichen, um anschließend eine Hochschulausbildung absolvieren zu können, und viele vertrauten mehr auf ein Stück Papier als auf ihr eigenes Wissen, ihren Fleiß und ihren Willen. Ein solches Land hat keine Zukunft, ein solches Land ist zum Niedergang verurteilt und wird früher oder später auch untergehen. Unsere Generation wollte sich damit nicht abfinden. Wir wollten nicht, dass unsere Kinder und Enkelkinder in einem seelisch zerrütteten, unfähigen und hoffnungslosen Land aufwachsen. Deshalb haben wir das Schicksal unseres Landes gewendet.
Vielleicht wissen Sie das alles nicht, aber Sie können stolz auf Ihre Eltern sein, die Ungarn mit harter Arbeit aus der Pleite herausgeholt, wieder auf die Beine gebracht und ihm sein Selbstvertrauen zurückgegeben haben. Ihnen verdanken Sie es, dass Sie heute Schüler und junge Erwachsene in einem zu Recht hoffnungsvollen und zuversichtlichen Land sind. Ihnen verdanken Sie es, dass heute eine Million Menschen mehr arbeiten als vor fünfzehn Jahren und dass man nicht um einen staatlichen Arbeitsplatz betteln muss, um seinen Lebensunterhalt zu sichern. Vielleicht sagen Ihnen Ihre Eltern das nicht, weil die Ungarn von Natur aus bescheiden sind und nicht gerne prahlen, und daran können auch die heutigen Facebook- und Kommentar-Trends nichts ändern: Maßhalten und stille Ernsthaftigkeit – diese Eigenschaften sind bis heute charakteristisch für die Mehrheit der Ungarn. Auch wenn Ihre Eltern es Ihnen nicht sagen, ich sage es Ihnen: Ihnen verdanken Sie es, dass die Arbeit wieder Ansehen gewonnen hat und dass die Mehrheit der jungen Menschen wieder solide Fachkenntnisse erwerben möchte. Ihnen haben Sie es zu verdanken, dass wir in Ungarn eine hochmoderne Berufsausbildung aufgebaut haben, dass wir 140 Milliarden Forint in die Ausbildung von Fachkräften, in Klassenzimmer, neue Gebäude und Maschinenparks investiert haben. Ihnen haben Sie das Stipendiensystem für Fachkräfte, die Arbeiterkredite und die Steuerbefreiung für unter 25-Jährige zu verdanken. Ihnen verdanken sie es, dass ein guter Tischler heute bereits 800.000 Forint im Monat nach Hause bringen kann, dass ein guter Elektriker sogar eine Million Forint im Monat verdienen kann, und Sie werden noch mehr verdienen, wenn Sie Ihren Beruf richtig erlernen und fleißig sind. Ihren Eltern haben Sie es zu verdanken, dass in Ungarn wieder den Berufen die Zukunft gehört. Seien Sie also stolz auf Ihre Eltern!
Und wenn ich jedes Jahr zu Ihnen hierherkomme, sehe ich, dass wir uns nicht geirrt haben, dass wir richtig gedacht haben: Wenn es Arbeit gibt, gibt es alles. Wenn es Arbeit gibt, gibt es auch junge Menschen, die arbeiten wollen. Ich bin mir sicher, dass die jungen Menschen von heute, Sie, genau wie wir damals, kein Scheinleben wollen, keinen Alibi-Job, nicht auch noch als Erwachsene von dem Geld ihrer Eltern leben wollen, sondern ein eigenes, sinnvolles Leben mit wertvollem Wissen, ernsthaften Herausforderungen und Erfolgen, weil Sie dazu in der Lage sind, weil Sie dazu in der Lage sein wollen. Das spüre ich jedes Jahr, wenn ich hier die in den Reihen sitzenden betrachte und sehe, dass das Land in guten Händen sein wird.
Sehr geehrte Schüler! Liebe zum Wettbewerb Antretende!
In Zukunft kann nur ein Land erfolgreich sein, das talentierte Menschen schätzt, die ihren Beruf auf hohem Niveau ausüben. Die gute Nachricht ist, dass Ungarn ein solches Land ist. Unser Land ist nicht nur schön, nicht nur heimelig, nicht nur sanft, sondern wenn es sein muss, auch hart, kämpferisch, ja sogar heldenhaft. Das war es schon immer und ist es auch heute noch. Es steht für sich selbst ein, rennt nicht weg, versteckt sich nicht, übernimmt Verantwortung, wenn es nötig ist. Das Blut der Hunyadis hat sich nicht zu Wasser verdünnt. Wir sehen schnelle Veränderungen und bedrohliche Gefahren um uns herum. Wir Ungarn müssen nicht nur als Einzelne, sondern auch gemeinsam, als Nation, unseren Platz behaupten. Sie sehen selbst, was um uns herum vor sich geht. Ein echter blutiger Krieg in der Nachbarschaft, Zollkriege in der Welt, Völkerwanderungen an unseren Grenzen, Energiearmut in den ehemals reichen westlichen Ländern, Klimawandel in der Natur, Kriegsvorbereitungen in den Salons von Brüssel.
Liebe Jugendliche!
Wir haben unser eigenes gutes Drehbuch für die Zukunft Ungarns, aber auch die schlimmsten Drehbücher liegen auf dem Tisch. Wir leben in einer Zeit der Gefahren, wir müssen selbst die Entscheidungen in den schwierigen Fragen treffen. Vielleicht haben Sie davon gehört, dass gerade über den Beitritt der Ukraine zur Europäischen Union eine Abstimmung läuft. Diese wird darüber entscheiden, wie die nächsten zwanzig Jahre Ihres Lebens aussehen werden. Die aktivsten, produktivsten und vielversprechendsten zwanzig Jahre Ihres Lebens. Wenn wir auch in Zukunft ein migrationsfreies Ungarn wollen, wenn wir nicht Millionen ukrainischer Arbeiter wollen, die Ihnen die Arbeitsplätze wegnehmen und Ihre Löhne drücken, dann lassen Sie nicht zu, dass andere über Ihren Kopf hinweg entscheiden. Wer kann, soll sich beteiligen, entscheiden Sie!
Sehr geehrte Schüler und liebe Lehrer!
Ich danke Ihnen für Ihre Arbeit! Ich gratuliere Ihren Lehrern! Ich gratuliere Ihnen, dass sie Ihnen die handwerklichen Kunstgriffe beigebracht haben! Wir danken Ihren Eltern, dass sie keine nutzlosen Menschen, sondern fähige junge Menschen erzogen haben! Jetzt sind Sie an der Reihe, zeigen Sie, was Sie können, lassen Sie alle sehen, dass die Ungarn gekommen sind. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg!
Der liebe Gott über uns allen, Ungarn vor allen Dingen! Vorwärts, Ungarn!