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Viktor Orbáns Presseerklärung nach seiner Unterredung mit Qassym-Schomart Toqajew, dem Präsidenten von Kasachstan

Sehr geehrter Herr Präsident!

Als Erstes bedanken wir uns bei ihnen, dass Sie uns hierher, nach Kasachstan, eingeladen haben und wir hier sein dürfen, und dies uns die Möglichkeit eröffnet, Ihnen bzw. dem kasachischen Volk den Gruß und die hohe Wertschätzung Ungarns und der ungarischen Menschen auszusprechen.

Für die im Zeichen der kasachisch-ungarischen Freundschaft mir verliehene Auszeichnung danke ich recht herzlich. Ich betrachte sie als eine Ehre und ich werde dementsprechend auch in der Zukunft für die Stärkung der strategischen Zusammenarbeit der beiden Länder arbeiten. Es ist meine traurige Pflicht, Ihnen, Herr Präsident, mein Beileid wegen des Unglücks im Schacht Kostenko auszusprechen. Unsere Gedanken und Gebete waren und sind bei Ihnen.

Hinsichtlich der bilateralen Beziehungen haben wir uns, sehr geehrter Herr Präsident, vor neun Jahren dazu entschieden, die kasachisch-ungarischen Beziehungen auf ein hohes strategisches Niveau zu heben. Und wir haben in den vergangenen Jahren viel gearbeitet, und das heurige Jahr hat auch schon das Ergebnis der Verbesserungen im großen Maße mit sich gebracht. Obwohl der Umfang der wirtschaftlichen Zusammenarbeit der beiden Länder nicht groß genug ist, ist doch die Intensität der Verbesserung äußerst bemerkenswert. Wir haben einen großen Anstieg erreicht und die Grundlagen dafür geschaffen, die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Ländern auch in ihrem Umfang um eine Größenordnung zu steigern. Ich bin dem Herrn Präsidenten dankbar dafür, dass wir nicht nur über wirtschaftliche Themen sprechen konnten, sondern angesichts der schlechten Verfassung der Welt hinsichtlich der globalen Sicherheit wir auch die internationalen Fragen überblicken konnten, die wir morgen auf der Sitzung des Bündnisses der Turkstaaten werden fortsetzen können.

Die ungarischen Menschen sind sich der Verwandtschaft immer bewusst, Herr Präsident. Wir sind von Weitem, aus dem Osten losgegangen und sind in Europa angekommen, doch besitzen wir eine traditionelle Auffassung vom Leben. Die ungarischen Menschen sind der Ansicht, dass das Leben nicht anderes ist als ein Bund zwischen den Ahnen, den jetzt Lebenden und den zukünftigen Erben. Auch ich glaube, dass dies so ist, also sind in dieser Hinsicht Sie, Kasachen, in unserem Leben enthalten, denn Sie sind Teil unserer gemeinsamen Vergangenheit. So denken wir immer an Kasachstan und freuen uns darüber, dass wir jetzt schon über die politische Freundschaft hinaus auch schon über erstarkende wirtschaftliche Beziehungen verfügen. Das wichtigste, was ich erwähnen möchte, ist, Herr Präsident, dass Ungarn ein so genanntes „land-locked country“ ist, unsere Energieversorgung ist eine Schlüsselfrage, und es ist für uns wichtig, dass wir jetzt Erdöl nicht mehr nur aus Russland, sondern auch aus Kasachstan nach Ungarn transportieren können. Der Umfang dessen ist jetzt noch nicht groß, doch wir haben den Kanal geöffnet und das ist hinsichtlich der Sicherheit unseres Landes ein besonderer Fortschritt, und wir sind Ihnen dankbar, dass Sie dies ermöglicht haben. Wir danken ihnen, dass an der Gasförderung hier die größte ungarische Energiefirma teilnehmen darf. Wir danken Ihnen, dass Sie uns in den Ausbau der grünen Energie miteinbezogen haben, wir an dem Prozess der Umstellung einer ganzen Stadt auf grüne Energie teilnehmen dürfen. Wir danken Ihnen, dass wir die Möglichkeit zur Zusammenarbeit in der Nuklearindustrie erhalten haben. Ungarn ist darin auch international herausragend, wir nehmen gern an Ihren Nuklearprogrammen teil, so wie auch an der Ausbildung von Fachleuten. Und ich bin stolz darauf, dass jedes Jahr 250 neue kasachische Studenten nach Ungarn kommen. Das bedeutet, dass in einem gegebenen Moment, sagen wir jetzt, etwas tausend kasachische junge Leute, junge Studenten in Ungarn studieren – mit einem ungarischen staatlichen Stipendium, an einer ungarischen Universität. Das begründet auch unsere gemeinsame Zukunft.

Herr Präsident, wir sind noch einmal dankbar, hier sein zu dürfen. Gott schütze Kasachstan!

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