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Viktor Orbáns Rede bei der Übergabe der Hauptstraße Nummer 83

Guten Tag!

Das ist so eine familiäre, freundschaftliche Zusammenkunft, könnten Sie nicht ein bisschen näherkommen? Nehmen wir jene Absperrungen weg, weil ich besser zu Ihnen sprechen könnte, wenn Sie näherkommen würden, seien Sie so nett. Kommen Sie hier lang! Ja, nehmen Sie diese Absperrungen dort weg. Tun Sie sie beiseite. Natürlich, kommen Sie schon her. Das ist keine Großkundgebung, sondern nur eine Kleinkundgebung. Ich danke Ihnen, dass Sie gekommen sind! Es ist wirklich viel besser so.

Ich begrüße die Győrer, die Pápaer und auch die aus der Umgebung Kommenden recht herzlich! Ich freue mich, dass wir heute wieder zusammen sein dürfen. Es ist ein altes Versprechen von uns, dass dieser Moment kommen wird, und ich bin den Organisatoren, den Herren Abgeordneten dankbar, dass sie mich hierher zu diesem Anlass eingeladen haben. Es gibt einige Gedanken, die ich mit Ihnen aus Anlass der Übergabe teilen möchte. Erstens sitze ich am Morgen in der Küche – Kaffee, Ehefrau, redselig –, kurze Debatte darüber, ob es angebrannt ist, und dabei geht das Radio. Und ich höre aus dem Radio: „Meldung von der russischen Front.“ Ich höre: „Meldung über den Krieg in Israel.“ Ich höre: „Meldung aus der Krisenregion Kosovo.“ Und ich dachte daran, und ich sitze hier, trinke meinen Kaffee und werde zu einer Straßenübergabe gehen. Denn das hier ist Ungarn. Und ich dachte daran, am wichtigsten wird sein, zuerst dem lieben Gott zu danken. Wir sollten dafür danken, dass wir heute hier sein dürfen, dass es in den Kriegsnachrichten nicht um uns geht und wir in der Lage sind auch unter derart schwierigen Bedingungen, zu so einem schönen Anlass zum Feiern zusammenzukommen. Vielleicht sollten wir auch einige Worte darüber verlieren, dass wir nicht aus dem Schritt gekommen sind, danken wir auch dafür, denn obgleich es viele wollen, haben wir es nicht zugelassen, dass man uns in diesen russisch-ukrainischen Krieg hineindrängt, und es gab viele, die erzwingen wollten, dass wir die Migranten mit einem illegalen Grenzübertritt nach Ungarn hereinlassen, zulassen, dass sie Ungarn überströmen, und dann könnten wir heute in Ungarn Bilder sehen, wie sie die Medien aus einer ganzen Reihe europäischer Großstädte uns zukommen lassen. Danke, dass wir genug Kraft hatten, um durchzuhalten!

Wir sind gekommen, um zu feiern. Man muss den Abgeordneten den Dank aussprechen. zunächst einmal für jene am anderen Ende, die von Győr aus kommenden Abgeordneten. Ákos, ich danke für die langjährige ausdauernde Arbeit! Auch meinem Mitabgeordneten Gyopáros danke ich für seine Arbeit im Rahmen des Programms Ungarisches Dorf und bei der Entwicklung der ländlichen Regionen. Doch ist die Wahrheit, dass ein Löwenanteil des Erfolgs den Vertretern der Stadt von der anderen Seite der Straße zusteht; das ist eine sehr starke Truppe. Der Herr Hauspräsident László Kövér, der Herr Abgeordnete Károly Kontrát, mein Mitabgeordneter Zoltán Kovács, der Herr Bürgermeister, unser Freund, Tamás Áldozó – das ist die Bakonyer Betyárenabteilung des Fidesz und diese muss man ernst nehmen, denn die Betyáren tragen ihren Fokos, ihre Waffe immer bei sich und – wie Sie sehen können – hat dies auch sein Ergebnis.

Meine sehr geehrten Damen und Herren!

Bei heiterem Wetter kann man auf stillen Gewässern jedes Schiff gut steuern. Doch heute begünstigen uns die Umstände überhaupt nicht und die Gewässer sind auch nicht im Geringsten still. Wir haben noch nie derartige kriegerische, schwierige, schreckliche Zeiten durchlebt, wie jene, die Europa heute erleiden muss. Wir haben das Zeitalter der Gefahren betreten, das Meer der Völker ist aufgebraust und die Wellenschläge der ausgelösten Wellen kann man von überallher deutlich sehen, auch von hier, von Ungarn aus, auch von hier, von Pápa aus, ja wenn wir nicht aufpassen, dann können die Wellenschläge selbst uns noch erschüttern. Wer in so einem Sturm fährt, der hat es nicht leicht, dort muss die Richtung stimmen, der Schiffskörper, die Segel, die Mannschaft des Schiffes und es kann auch nicht schaden, wenn der Kapitän kein Versager ist. Wo diese Dinge nicht in Ordnung sind, dort gelang es nicht, das Ziel und das Ufer zu erreichen. Gerade deshalb sollten wir stolz darauf sein, dass wir heute hier sein und an so einem Ereignis teilnehmen können. Seien wir stolz darauf, dass unsere Heimat selbst in so blutigen Zeiten den richtigen Weg beschreitet, ja nicht nur den richtigen Weg beschreitet, sondern wir trotz der Schwierigkeiten – jetzt könnte ich über die Inflation, die hohen Zinsen sprechen, aber – auch in solchen Zeiten in der Lage sind, jahrzehntealte Probleme zu lösen. Dieses, das wir hier heute gelöst haben, dass Pápa eine Verbindung haben soll, ist ein jahrzehntealtes Problem. Mein Mitabgeordneter Kovács hat darüber gesprochen, dass davon bereits in der kommunistischen Zeit die Rede war. Ich erinnere mich auch daran, dass dies auch die linksliberalen Regierungen versprochen hatten, und es gab keine Versammlung oder ein Anwohnerforum, die ich in Pápa gehalten hätte, auf dem früher oder später jemand außer der Angelegenheit des Krankenhauses nicht auch diese Sache zur Sprache gebracht hätte. Die Angelegenheit des Krankenhauses haben wir noch in der Zeit unserer ersten Regierung so gut es ging, gelöst, und ich freue mich, dass wir auch diese unsere zweite Schuld beglichen haben.

Denn in Wirklichkeit haben wir nicht nur einfach eine Straße übergeben, sondern eine Schuld beglichen. Wir begleichen eine ernsthafte, gegenüber der ungarischen Provinz bestehende Schuld heute. Was wollen wir denn von der ungarischen Provinz? Von der ungarischen Provinz erwartet die ungarische Regierung oder im Allgemeinen die Nation zwei Dinge. Erstens wollen wir, dass die örtlichen Gemeinschaften stark sein sollen. Wenn es keine starken örtlichen Gemeinschaften gibt, dann gibt es auch kein starkes Land. Ohne die örtlichen Gemeinschaften können wir nicht erfolgreich sein. Deshalb wollen wir, dass die Provinz nicht zurückbleiben, sondern sich entwickeln soll. Doch zugleich wollen wir auch nicht, dass die wahren Gesichtszüge, die Gesichtszüge der einzelnen Regionen, ihre Charakteristika verschwinden. Wir möchten, dass Pápa und seine Umgebung so bleibt, wie wir Pápa und die Pápaer lieben gelernt haben. Die Ruhe, die Stille, die Ordnung, der Frieden die hiesigen Gepflogenheiten, also all das, was Pápa von den anderen Teilen des Landes unterscheidet, nichts davon soll verschwinden, weshalb es sich lohnt und gut ist, hier zu leben. Wir wollen sowohl die Entwicklung als auch das erhalten, was gut ist. Das ist keine leichte Aufgabe. Damit Pápa sich entwickeln kann und sich auch die Siedlungen in der Umgebung von Pápa entwickeln können, dazu bedarf es dessen, dass Pápa nicht aus dem Blutkreislauf des Landes, dem wirtschaftlichen Kreislauf des Landes entfällt. Die hierlebenden Menschen unternehmen alles, damit das nicht geschieht. Ich habe mir die Zahlen angesehen, als ich mich auf die Fahrt zu Ihnen vorbereitete, und ich habe gesehen, dass in dieser Region 270 tausend Menschen leben, und man kann von ihnen sagen, dass hier fleißige Menschen leben. Seit 2010 arbeiten hier, in dieser Region, 30 tausend Menschen mehr als vor 2010. Und es sind mehr als 30 tausend Unternehmen in diesen drei Kreisen tätig. Das ist hinsichtlich des ungarischen Durchschnitts eine herausragende Zahl. Und obwohl es hier diese herrliche Landschaft gibt, die vielen fleißigen Bewohner der über eine große historische Vergangenheit verfügende Stadt und ihrer Umgebung, hatte ich doch immer das Gefühl, wenn ich nach Pápa kam, dass es irgendwie doch etwas von der Außenwelt isoliert sei. Dass es sich nicht stark genug mit ihr verbindet, sondern vielmehr nur mit solchen dünnen Fäden mit den umgebenden Siedlungen verbunden ist. Das tat den hier Lebenden schon seit Langem weh, denn sie sagten, Pápas historische Sendung sei doch bedeutender, ist eine auf einem höheren Horizont zu betrachtende Sendung, als wo diese Stadt im Übrigen in den vergangenen zwanzig-dreißig Jahren lebte. Denn tatsächlich besitzt diese Stadt eine Sendung, auf irgendeine Weise müsste sie hier die Kleine Tiefebene mit dem Bakony-Gebirge verbinden, und dass man diese Region über sie mit dem Land verbinden kann. Damit wir jetzt unsere Schuld begleichen können, damit Pápa Pápa bleiben kann, dabei sich aber auch entwickelt, dazu musste man eine Verbindung schaffen, eine Straße bauen.

Ich sehe hier lauter erwachsene Menschen, wir kennen einige Grundregeln des Lebens: Wo es eine neue Straße gibt, da gibt es Investitionen, da wird der Handel lebendiger, die Wirtschaft entwickelt sich, ja selbst das kulturelle Leben erlebt einen Aufschwung. Hinzu kommt noch, dass diese Straße das Alltagsleben der hier lebenden Menschen erleichtern wird, denn ab jetzt wird man die Siedlungen der Umgebung auf die Weise erreichen können, dass man nicht befürchten muss, der Verkehr werde in den Straßen und vor den Hauspforten donnern. Und wir haben hören können, dies besitzt auch eine Verteidigungskomponente, denn diese Straße macht den militärischen Flughafen in Pápa leicht erreichbar.

Meine sehr geehrten Damen und Herren!!

Ich möchte auch im landesweiten Zusammenhang einen Gedanken erwähnen, denn nicht nur die Region, sondern auch das Land wird durch das gute Straßennetzt auf dem Weg der Entwicklung halten. Das Schnellstraßennetz Ungarns ist heute dichter als das französische, das irische oder das skandinavische. Es bleibt etwas hinter dem Österreich zurück – jetzt noch. Und darauf können wir meiner Ansicht nach stolz sein, denn ein Land, das in der Lage ist, in solch schwierigen Zeiten sein Straßennetz zu erweitern, ist ein Land, das auch in schwierigen Zeiten zu großen Leistungen fähig ist. Die letzte Frage, auf die wir die Antwort noch finden müssen, ist, was uns befähigt, auch in derart schwierigen Zeiten ernsthafte Leistungen aufzuzeigen, so wie der Aufbau dieser Straße. Meiner Überzeugung nach sind wir dazu deshalb fähig, weil wir eine Sache nicht aus den Augen verlieren. Und das ist, dass Ungarn immer seinen eigenen Weg beschreiten muss, d.h. den selbst erbauten Weg beschreiten muss. Wenn wir zulassen, dass uns andere sagen, wann wir gegen wen kämpfen sollen, mit wem wir zusammenleben sollen, mit wem wir Handel treiben sollen, wenn dies andere sagen, dann werden die Stürme der Welt Ungarn kaputtmachen. Deshalb muss Ungarn seinen eigenen Weg beschreiten und muss daran glauben, dass der eigene Weg der beste Weg ist. Diese heutige Straßenübergabe bestärkt uns auch in dieser unseren Überzeugung.

Ich gratuliere allen recht herzlich, für deren Arbeit die Beendigung dieser Investition ein Lob ist! Ich gratuliere den Ingenieuren, ich gratuliere den Architekten und ich gratuliere den Arbeitern, die diese Verbindung zwischen Győr und Pápa geschaffen haben! Und jenen, die Tag für Tag die vorteilhaften Auswirkungen der Investition genießen werden, wünsche ich viel Kraft, gute Gesundheit und Frieden!

Vorwärts Ungarn!

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