Guten Tag, meine sehr geehrten Damen und Herren! Herr Rektor, universitäre, weltliche und kirchliche Würdenträger! Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Es war die Aufgabe der Könige, mit allem zufrieden zu sein, und die des Ministerpräsidenten, mit nichts zufrieden zu sein. Darüber werde ich dann sprechen, wie es von hier aus weitergehen soll, wo wir jetzt stehen.
Sehr geehrter Herr Rektor!
Herzlichen Dank für die Einladung. Wenn historische Schriften oder auch der Volksmund über die Ursprünge der Ungarn, über die Lebensweise der alten Ungarn sprechen, beschreiben sie uns als ein Volk von großen Tierhaltern und Tierkennern. Auch der Sage nach war es ein wunderbares Tier, der wunderbare Hirsch, der uns zu unserer Heimat im Karpatenbecken führte und dadurch unseren Platz in der Welt markierte. Es heißt auch, dass die Landnahme so von statten ging, dass immer jemand ein Auge auf die Herde der Pferde haben musste, um sicherzustellen, dass sie nicht versehentlich nach Asien zurückzukehren beginnt. Dies wird durch schriftliche Aufzeichnungen nicht bestätigt. Die Märchen meiner Kindheit lehrten mich, unsere Tiere zu pflegen und vor Schaden zu bewahren. Der Schäfer muss das goldhaarige Schaf beschützen. Der jüngste Prinz muss das Zauberpferd befreien und es sogar auf seinen Schultern tragen, weil es kraftlos ist, und er muss es heilen, weil es krank ist. Der historischen Treue halber füge ich hinzu, dass die Heilung darin besteht, das Fohlen mit glühenden Kohlen zu füttern. Ich fürchte, dass dieses Heilmittel von der Universität inzwischen aufgegeben worden sein könnte. In unserem Beruf, der Politik, funktioniert es jedoch immer noch. Es funktioniert sogar am besten. Summa summarum, unser Überleben hing von unserem Wissen darüber ab, wie gut wir unsere Tiere kannten. Ob wir von dem Rücken eines Pferdes aus Pfeile nach hinten abschießen, einer Stute beim Gebären helfen oder eben die Graurinder versorgen können. Wer kein guter Tierarzt war, konnte weder in der Steppe noch im Flachland eine große Zukunft erwarten. Ohne Tiere und Tierhaltung wären wir heute nicht hier.
Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Die ungarische Veterinärmedizin ist nach wie vor weltberühmt. In unserem Land besitzen wir vielleicht in diesem Bereich die hochwertigste Ausbildung und hier gibt es die meisten wissenschaftlichen Entdeckungen. Die Universität ist der Beweis dafür, wie weit wir es bringen können, wenn wir lernen, unser tausendjähriges Erbe auf Weltniveau, auf dem Niveau der Zeit zu kultivieren. Sie gehört zu den 150 besten Universitäten der Welt. Das ist eine Leistung, auf die jeder Ungar zu Recht stolz sein kann. Ich freue mich zu hören, dass die Universität einen Platz unter den ersten 50 anstrebt, das heißt, dass diejenigen, die hier forschen und studieren, die Besten sein wollen. Mit den neuen Gebäuden und den neuen Forschungslabors, die heute eingeweiht wurden, kann dies erreicht werden. Ab jetzt steht ein Hintergrund zu Verfügung, der es ermöglicht, dass Studierende, Lehrende und Forschende hier überdurchschnittliche Leistungen in der Forschung, bei internationalen Veröffentlichungen und bei der Entwicklung von Patenten erbringen können. Bitte, keine niedrigeren Ziele ansetzen, man darf nicht weniger wollen!
Meine lieben Freunde!
Was hier, an dieser Universität, geschieht, ist Teil einer neuen Ära in der ungarischen Hochschulbildung. Die Ungarn wollen, dass unsere Universitäten zu den besten der Welt gehören. Nach den jüngsten Zahlen der EU – die, wie wir gehört haben, nicht unsere engagiertesten Freunde sind – gibt Ungarn im Verhältnis zum GDP in der gesamten Europäischen Union am meisten für die Hochschulbildung aus. In den letzten zehn Jahren haben wir die für Forschung und Entwicklung bereitgestellten Mittel verdreifacht. So gab es vor fünf Jahren nur sieben ungarische Universitäten, die zu den 5 % der besten Universitäten der Welt gehörten, heute sind es schon zwölf. Die Zahl der ausländischen Studenten, die in Ungarn studieren, hat sich in zehn Jahren fast verdoppelt. Und wir werden nicht zulassen, dass Brüssel es an den jungen Ungarn auslässt, dass wir unsere Souveränität verteidigen. Wir haben das Pannonia-Stipendienprogramm ins Leben gerufen. Wir können sehen, dass wir nicht das Geld anderer Leute brauchen. Wir sind selbst in der Lage, eine fruchtbare wissenschaftliche Zusammenarbeit mit den besten Universitäten der Welt aufzubauen.
Meine Damen und Herren!
Wir wissen, dass die schärfste aller Waffen der menschliche Verstand ist. Und es ist der Verstand der jungen Menschen, der am schärfsten schneidet. Es ist wichtig, sich dies vor Augen zu halten, denn die Welt steht vor grundlegenden Änderungen. Die liberale Weltordnung ist zu Ende gegangen. Nur die Nationen, die das Beste aus sich herausholen können, werden jetzt die Gewinner der bevorstehenden Veränderungen sein können. Diejenigen, die sich anpassen, die sich eingliedern, die nicht in der Lage sind, ihre Werte zu zeigen, die die Stärke ihres nationalen Charakters nicht entdecken, werden bald unbedeutend werden. Ungarn bereitet sich darauf vor, seine Rolle auch auf der internationalen Bühne auf eine neue Grundlage zu stellen. Wir wollen nicht den von anderen für uns vorgezeichneten Weg gehen, sondern unsere auf der eigenen Geschichte, unserer eigenen Wirtschaftsstruktur und unserer eigenen Kultur basierenden Vorteile nutzen. Wir wollen als das westlichste östliche und das östlichste westliche Land mit allen Wirtschaftskraftzentren der Welt verbunden sein. Wir sind auf einem guten Weg dahin, und die ungarischen Universitäten werden die großen Gewinner dessen sein.
Erlauben Sie mir in diesem Sinne, Ihnen zu den erneuerten Gebäuden der Universität zu gratulieren, so wie ich Ihnen auch zu den bisherigen Erfolgen gratuliere. Ich danke all jenen, die zu diesem Erfolg beigetragen haben. Und da ist auch schon der nächste große Plan zur Entwicklung der Universität vor der Tür. Ich hoffe, dass wir im Jahr 2025 den Krieg beenden, die europäische Wirtschaft wieder auf Kurs bringen, die ungarische Wirtschaft auf den Wachstumspfad bringen und die finanziellen Mittel aufbringen, die für die weitere Entwicklung Ihrer Universität erforderlich sind. Möge diese Institution auch weiterhin ein unumgänglicher Bezugspunkt für die ungarische Veterinärwissenschaft und die ungarische Zukunft sein. Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit!
Vorwärts Ungarn!