Gergő Kereki (Mandiner): Hallo zusammen! Ich wünsche allen einen schönen Tag! Ich begrüße alle herzlich hier in Esztergom auf dem MCC Feszt. Dies ist bereits das fünfte MCC Feszt. Die Bedeutung, Kraft und Wichtigkeit des Festivals zeigen sich auch daran, dass der Ministerpräsident in diesem Jahr die Einladung der Veranstalter und Organisatoren angenommen hat. Vielen Dank, dass Sie hier sind! Wir werden etwa 60 Minuten mit dem Herrn Ministerpräsidenten sprechen, also werde ich auch nicht weiterreden. Legen wir los! Das Festival findet bereits zum dritten Tag mit ausverkauften Konzerten und zahlreichen Künstlern statt, aber bisher gab es noch keine Rufe wie „dreckiger Fidesz”, dafür aber „Trianon soll untergehen” „Ria, ria, Hungária!” und „Ohne dich” zu hören. Zu was für einem Festival sind Sie denn hier gekommen, Herr Ministerpräsident?
Guten Tag allerseits! Eigentlich hätte ich schon zu den vorjährigen Veranstaltungen kommen sollen. Ich sage das nicht, um mich zu rühmen, sondern als Bestätigung, da ich Ehrenbürger dieser Stadt bin, was für mich eine große Ehre ist. Und ich habe diesen Ehrentitel aufgrund meiner militärischen Verdienste und heldenhaften Finten in meiner Jugend erhalten, als wir die Mária-Valéria-Brücke wieder aufgebaut haben, noch während der ersten bürgerlichen Regierung. Ob es „dreckiger Fidesz“ geben wird, sollten wir nicht voreilig entscheiden, der Abend ist noch lang, morgen ist auch noch ein Tag, wir werden sehen. Es gibt verschiedene Moden gleichzeitig, ich wünsche allen viel Spaß!
Wie erklären Sie sich, Herr Ministerpräsident, dass diese regierungskritische Haltung bei den bisherigen Sommerfestivals solche Wellen geschlagen hat, auch unter einigen jungen Festivalbesuchern, vor allem aber bei einem Teil der auftretenden Künstler?
Das ist ein Rätsel, das man auf verschiedene Weise lösen kann, es ist Geschmackssache, welche Lösung man wählt. Es gibt natürlich die Verschwörungstheorien: Hinter allem steckt Geld, und es gibt Leute, die dafür bezahlt werden, das ist die eine Möglichkeit. Ich betreibe dieses Handwerk nicht, das mag zwar stimmen, aber es vereinfacht das Denken und ist nicht gut. Es lohnt sich, den Dingen auf den Grund zu gehen. Die andere Möglichkeit ist, dass es überall so ist, wo Wahlen bevorstehen. Herr Präsident Trump wurde im Wahlkampf in den Vereinigten Staaten von allen liberalen Künstlern in die Hölle gewünscht und in den Dreck gezogen. Das ist vielleicht eine ungarische Variante davon. Der dritte Punkt ist vielleicht etwas ernster, und vielleicht sollte man auch die jungen Menschen ernster nehmen. Aufgrund ihrer Lebenssituation ist Rebellion offensichtlich irgendwie ein natürlicher Teil ihres Lebens. Und ich sehe, da ich viele junge Leute kenne, dass es in Ungarn zwei Arten von Rebellion gibt, denn junge Menschen sind wie Erwachsene: Es gibt unter ihnen Liberale und Nationalgesinnte. Und die liberalen Jugendlichen rebellieren sichtbar gegen die Regierung und gegen alles, was Macht ist, und da wir seit mehr als zehn Jahren an der Regierung sind, stehen wir jetzt gerade im Fadenkreuz. Ein anderer Teil der Jugendlichen, die national denkenden Jugendlichen, rebellieren ebenfalls, aber sie tun dies gegen globale Netzwerke, Soros-Stiftung, Brüssel, im Allgemeinen gegen internationale Kräfte, die das Land unterdrücken wollen. Lassen Sie sich also nicht täuschen, es geht nicht darum, dass ein Teil der jungen Menschen rebelliert und der andere nicht, sondern dass der eine Teil gegen das eine rebelliert und der andere gegen das andere. Und ich glaube, solange es junge Menschen auf der Welt gibt, wird es so etwas immer geben. Und es ist unsere Aufgabe als Eltern, das zu verstehen, schließlich sind es unsere Kinder, auch wenn sie uns vielleicht gerade etwas Derbes entgegenbrüllen, wir haben sie doch schließlich erzogen. Das ist eine wichtige Sache. Wir dürfen nie vergessen, dass diese jungen Menschen unsere Kinder sind, wir haben sie erzogen. Es schadet nicht, sich manchmal daran zu erinnern, was wir in diesem Alter gemacht haben, was wir gedacht haben und was wir hier und da geschrien haben, dann findet vielleicht alles irgendwie seinen Platz. Ich empfehle also in dieser Angelegenheit elterliche Weisheit und Gelassenheit.
Gibt es übrigens Musiker, deren Äußerungen auf der Bühne Sie besonders verletzt haben? Also solche, deren Musik Sie oder Ihre Kinder eigentlich mögen und die Sie tief getroffen haben?
Das gibt es immer, aber nicht, weil es einen tief berührt, sondern weil man Musiker ja nicht hört, weil man politisch mit ihnen übereinstimmt – das wissen wir in den meisten Fällen gar nicht –, sondern weil sie gute Musik machen. Aber wenn jemand dich attackiert, verliert man die Lust, ihn zu hören. Das ist vielleicht verständlich. Wenn ich zum Beispiel abends nach Hause kam und schlechte Laune hatte – und das kommt schon mal vor –, dann habe ich manchmal einen Song von diesem jungen Mann namens Azahriah hervorgenommen, den ich dann hörte, um mich aufzumuntern. Ich kann ihn nicht vorsingen, weil das keinen Sinn hat, dieses Rampapapam. Das hat mich immer aufgeheitert. Aber ich sage Ihnen ehrlich, seitdem der Künstler alle Fidesz-Wähler als „Einzeller” bezeichnet hat, habe ich keine Lust mehr, dies zu hören. So etwas kommt vor. Das ist ein Verlust, ich freue mich nicht darüber. So ist das Leben eben.
Es ist schon lange ein Thema in der Öffentlichkeit, was der Fidesz den jungen Menschen noch bieten kann, dass sich die jungen Menschen von dem Fidesz abgewandt haben, dass er ein Problem mit jungen Menschen hat oder nicht. Ganze Generationen sind damit aufgewachsen, dass Sie, seit sie erwachsen sind, also seit sie wählen dürfen, Ministerpräsident von Ungarn sind. Viele wollen vielleicht gerade deshalb, sagen wir mal, in Richtung Tisza schauen, weil sie es satthaben, dass Sie Ministerpräsident sind. Was könnten Sie ihnen dazu sagen…
Da kann ich Ihnen nicht wirklich helfen, dass ich existiere, ja.
Aber welche Maßnahmen der Regierung würden Sie einem solchen jungen Menschen nennen, wenn Sie sich mit ihm zusammensetzen würden, um ihm zu sagen, dass trotz der Monotonie der langen Regierungszeit sein Leben doch auf bedeutende Weise positiv beeinflusst wird und es sich deshalb lohnt, den Fidesz zu wählen oder ihm treu zu bleiben?
Man könnte solche Gespräche organisieren, und ich könnte ihnen auch einiges sagen, wenn Sie möchten, kann ich es auch hier sagen, aber das würde in dieser Sache nicht weiterhelfen. Versuchen wir uns einmal zurückzuerinnern – das ist nicht leicht, ich bin 62 Jahre alt –, also erinnern wir uns an uns selbst vor 18 Jahren. Als junger Mensch hat man die meisten Probleme mit dem Leben. Natürlich formuliert man das gegenüber jemandem, aber die eigentliche Frage ist, dass man gerade ins Erwachsenenalter kommt und nicht mehr als Kind betrachtet werden will, schon mit 16 wollte ich das nicht mehr, aber jetzt bin ich auch rechtlich volljährig. Ich weiß noch, wie oft ich meinen Eltern gesagt habe, dass „wenn ich dann schon volljährig bin”. Man wird also erwachsen, und plötzlich tauchen unzählige Fragen auf. Zunächst einmal müsste man von etwas leben oder studieren, irgendwo wohnen. Dann bin ich schon ein großer Junge, mit wem ich mich verabrede und wann, da kann man mir nicht mehr mitreden, dann kommen die Mädchen, die Jungs. Man muss auch klären, was richtig ist und was nicht, was geht und wie, und wie daraus am Ende irgendeine Art von Glück wird, nicht wahr? Denn letztendlich ist das die Frage. Das sind sehr schwierige Angelegenheiten. Und dass gerade diejenigen, die keine Antwort darauf finden, sich auf die Regierung stürzen, das, sage ich noch einmal, sollten wir verstehen. Aber glauben wir nicht, dass, wenn ich das Programm für die Jugend aufsage, was ich gleich tun werde, dann damit diese Debatte an einen Ruhepunkt gelangt oder die Ressentiments ausgelöscht werden können. Ich kann es aufzählen. Wer studieren will, bekommt einen Studienkredit. Wer arbeiten geht, bekommt einen Arbeiterkredit. Bis zum Alter von 25 Jahren zahlst du keine Einkommenssteuer. Wenn du eine Frau bist und bis zum Alter von 30 Jahren ein Kind bekommst, zahlst du bis zum Alter von 30 Jahren keine Einkommenssteuer. Wenn du jetzt 18 Jahre alt bist, bekommst du nur hier in Europa, nirgendwo sonst, eine Möglichkeit für einen Kredit, dessen Rückzahlungsraten günstiger sind als die Miete oder die Untermiete, und du kannst mit 18 Jahren Eigentümer werden und dir dort etwas aufzubauen beginnen oder mit den Rückzahlungen deine Wohnung erwerben. Und wenn du dann Kinder hast, musst du nicht zahlen oder bekommst eine Steuervergünstigung für ein Kind, für zwei Kinder, für drei Kinder, die wir gerade verdoppeln, und wenn du eine Frau bist und zwei Kinder geboren hast, zahlst du nach Januar bis zu deinem Lebensende keine Einkommenssteuer mehr. Wenn ich das den Amerikanern erzähle, wenn ich ihnen so darlege, wie es hier ist, dann fragen sie mich: „Gut, aber dann wählen dich doch alle jungen Leute, oder?“ Meine Antwort lautet: „Nein, nein, überhaupt nicht.“ Denn Wahlen sind nicht nur eine Frage der Vernunft und nicht nur eine Frage der Angebote, die junge Menschen von einer Regierung bekommen, sondern es spielen noch viele andere Faktoren eine Rolle dabei. Ich glaube also nicht, dass es unser Jugendprogramm sein wird, das uns für junge Menschen attraktiver macht. Vielleicht sollten wir vielmehr immer das anstreben, was wir auch als Eltern anstreben sollten, nämlich – ich glaube, das gilt umso mehr für die Enkelkinder – trotz des großen Altersunterschieds zu versuchen, einander doch zu verstehen. Vielleicht ist zunächst einmal etwas an dem, was sie sagen, für uns überdenkenswert. In dem, was wir ihnen sagen, gibt es sicherlich auch Überdenkenswertes, aber man muss es gut formulieren, damit sie es verstehen und auf unsere Wellenlänge kommen. Das ist nicht einfach, ich habe selbst viele Kinder und Enkelkinder, natürlich sind sie national gesinnt, da gibt es keine großen Abweichungen, aber es ist nicht leicht für sie, in allen Fragen auf eine Wellenlänge zu kommen, besonders in intellektuellen Fragen ist das nicht einfach. Ich bin also eher für Frieden, Ruhe, Verständnis, Gespräche, dass wir uns in die Gedanken des anderen hineinversetzen und irgendwie eine Verbindung herstellen. Wenn das gelingt, werden sich die jungen Menschen viel eher gegen die Feinde des Landes auflehnen und nicht gegen die nationale Regierung, die das Land verteidigt. Darin sehe ich eine Chance.
Praktisch seit einem Jahr kommen jetzt jede Woche immer neuere Meinungsumfragen heraus, von denen ein Teil einen Vorsprung für Fidesz zeigt, während der andere Teil sich gegenseitig überbietet, ob Tisza nun mit 10, 15 oder 20 Prozent führt. Wenn der Herr Ministerpräsident das morgens in der Presse oder in der Magyar Nemzet liest, was sagt er dann dazu?
Dass der Gegner fleißig ist, dass also der Wahlkampf begonnen hat. Im amerikanischen Fachjargon gibt es dafür einen Ausdruck, „Push Poll”, was bedeutet, dass eine Umfrage nicht durchgeführt wird, um die Lage zu beschreiben, sondern um diejenigen zu beeinflussen, die sich die Umfragen ansehen. Das ist ein bekanntes Verfahren, das auch an politischen Schulen gelehrt wird. Ich sage also nicht, dass man das überhaupt nicht beachten sollte, aber man sollte ihm auch nicht zu viel Bedeutung beimessen. Wie kann man sich aber ein Bild von der tatsächlichen öffentlichen Meinung machen? Denn dies ist wichtig, was die tatsächliche öffentliche Meinung ist. Das kannst du auf eine einzige Weise erreichen, indem du selbst solche Umfragen in Auftrag gibst. Nicht so wie Churchill, der sagte, er glaube nur den Statistiken, die er selbst gefälscht habe. Das ist zwar ein witziger Spruch, bringt uns aber der Lösung nicht näher. Wir brauchen Messungen, die ein realistisches Bild von deiner Situation, deiner Beliebtheit, deinen Wahlchancen und einzelnen Themen geben, die gerade wichtig sind und die Öffentlichkeit bewegen. Es ist gut, wenn du dazu Feedback bekommst. Wir arbeiten mit solchen Dingen. Ich habe also ein klares Bild davon, wo wir derzeit stehen, und davon ausgehend habe ich eine Vorstellung davon, was ein realistisches Ziel für die nächsten Wahlen ist. Wir werden viel arbeiten und wir werden sehr gewinnen. Das kann ich jedem sagen. Es gibt jedoch hier offensichtlich ein neues Phänomen, zu dem ich gerne Stellung genommen hätte, wenn Sie mich danach hätten fragen wollen, aber vielleicht kann ich auch so darlegen, dass nicht das passiert, was viele denken, und dass junge Menschen davon besonders betroffen sind, dass die Informationsbeschaffung über Politik und politische Debatten durch Debatten im digitalen Raum ergänzt wurden. Das würde man doch denken, oder? Aber das ist nicht der Fall. Was passiert ist, und womit wir uns langfristig auseinandersetzen müssen, ist eine ernsthafte intellektuelle Herausforderung für alle, die sich mit öffentlichen Angelegenheiten beschäftigen, dass nämlich alle Informationen und Debatten in den digitalen Raum umgezogen sind. Die traditionelle Welt der Politik wurde also nicht um ein neues Element ergänzt, sondern sie ist komplett an einen neuen Ort umgezogen. Und dieser neue Ort besitzt andere Eigenheiten. Dazu gehören auch sprachliche Besonderheiten, die Logik der Argumentation und die Geschwindigkeit der Informationsverbreitung. Das ist etwas Neues, und das muss man lernen. Und wenn die nationale Seite das nicht lernt und es den linken, globalistischen, liberalen Kräften überlässt, die dort ohnehin schon seit Jahren fast ungehindert und aggressiv wüten, wenn wir das zulassen, und nicht erkennen, dass wir alles auch digital sagen müssen, dann geht es nicht darum, dass wir dort denselben Satz schreiben müssen, den wir in der Magyar Nemzet lesen, damit kommen wir nicht weit, das ist eine andere Sprache, wenn wir es dort nicht so sagen können, dann sinkt unsere Überzeugungskraft. Und wenn du keine Überzeugungskraft besitzt, gibt es keine Sympathie, keine Unterstützung und auch keinen Sieg. Deshalb ist dies eine große Herausforderung für die Rechte. Wir brauchen eine digitale Landnahme, damit wir uns auch in diesem Raum zu Hause fühlen und dort unsere Debatten führen und unsere Gedanken äußern können. Vielleicht kann uns das im Übrigen auch den jungen Menschen näherbringen, die nichts anderes tun, fast nur dort sind, dort rumhängen, wenn ich das richtig sehe. Ich sage Ihnen, dass es nicht nur sie sind, denn wenn es ein Gipfeltreffen der Ministerpräsidenten in Brüssel gibt – wir sind 27 –, und ich mich umschaue, dann sind außer mir nicht sehr viele da, die nicht gerade an irgendwelchen aktuellen Nachrichten hängen. Es gibt also auch in der Politik eine solche Sucht, alles ist schneller geworden, verkürzt, und du willst Bescheid wissen, wenn du nicht reagierst, es nicht kennst, kannst du außen vor bleiben, und das gilt bis auf die höchste Ebene, auf der ich mich befinde. Hier gibt es also eine große Veränderung. Wir sehen die Perspektiven noch nicht ganz, ich auch nicht, aber wir müssen darüber nachdenken und es verfolgen, denn sogar künstliche Intelligenz kommt ins Spiel und alles verändert sich. Und wir werden nicht verstehen, dass wir uns in der Regierung verpflichtet haben – ich weiß nicht –, die zehn wichtigen Dinge zu tun, wir haben sie getan, wir haben unser Wort gehalten, wir haben sie getan, wir sind viele, wenn wir zusammenkommen, und am Ende gibt es doch eine andere öffentliche Meinung als die, die wir für selbstverständlich halten. Also muss man auch in diesem digitalen Raum zu Hause sein. Das ist eine ernsthafte intellektuelle Aufgabe für uns alle, nicht nur für den Ministerpräsidenten, sondern für jeden, dem das Wohl des Landes, die Verteidigung des Landes und die Souveränität des Landes wichtig sind. Hier erwarte ich alle in den digitalen Bürgerkreisen. Kurz gesagt, wollte ich diese Wahlkampfrede als Aufruf zur Mobilisierung halten.
Offensichtlich sind der Fightclub und auch der Digitale Bürgerkreis als Reaktion auf dieses Phänomen entstanden, und – denke ich – eine Antwort auf dieses Phänomen, dass der Herr Ministerpräsident in den letzten ein, zwei Monaten so viele Podcast-Interviews gegeben hat, dass ich mir die Frage stelle, was ich noch fragen könnte, denn ich habe alle vierzehn oder fünfzehn angesehen und es gibt kaum noch Themen, die wir ansprechen könnten.
Geben Sie nicht auf! Geben Sie nicht auf!
Aber es gibt noch einen. Ich möchte einen Politologen zitieren, Gábor Török, der sagt, natürlich auch der Digitale Bürgerkreis und der Fightclub ein politisches Kommunikationsinstrument sind, aber er wirft die Frage auf, ob es die politische Kommunikation ist, die die Wiederwahl des Fidesz im Jahr 2026 am meisten gefährdet, oder die aktuelle wirtschaftliche Lage, in der Europa und damit auch Ungarn praktisch stagnieren. Wenn wir uns beispielsweise alle Wahlen seit dem Systemwechsel 1990 ansehen, dann konnte eine Regierung nur dann wiedergewählt werden, wenn im Jahr vor der Wahl und im Wahljahr ein Wirtschaftswachstum von 3-5 Prozent im Land zu verzeichnen war. Wir können negative Beispiele nennen. 2002 gab es ein Wirtschaftswachstum von 3-5 Prozent, sowohl 2001 als auch 2002, und trotzdem hat die MSZP die Wahlen gewonnen. Aber immer, wenn eine amtierende Regierung wiedergewählt werden konnte, herrschte Konjunktur. Jetzt ist es bereits das dritte Jahr in der ungarischen Wirtschaft, in dem es keine nennenswerte Konjunktur von 3 bis 5 Prozent gibt, und Analysten fragen sich, ob die Eroberung des digitalen Kommunikationsraums oder die Versuche dazu ausreichen werden und ob nicht vielmehr das wirtschaftliche Umfeld die eigentliche Gefahr für den Fidesz darstellt.
Ich denke, da ist etwas Wahres dran, aber das sind keine sich gegenseitig ausschließenden Gefahren, sondern nebeneinander existierende Gefahren. Das Problem des digitalen Raums ist also da, und das Problem der Wirtschaft existiert auch. Ich mache Podcasts, weil man dorthin gehen muss, wo die Menschen sind, sonst würde ich am Ende nur mit mir selbst reden. Wenn sie also Podcasts hören, muss man dorthin gehen, wo sie produziert werden. Nun, was den Fightclub und den Digitalen Bürgerkreis betrifft. Die Organisation einer bürgerlichen, nationalen, christlichen Gemeinschaft ist eine komplexe Aufgabe. Ich will mich jetzt nicht beschweren, denn das erwartet niemand von mir, aber es ist eine so vielfältige Welt, dass es eine außergewöhnliche Aufgabe ist, sie zusammenzuhalten, zu vereinen und zu erreichen, dass sie sich gleichzeitig bewegt, wenn es nötig ist. Deshalb sind im Fightclub zum Beispiel die Kämpfertypen. Dort sind diejenigen, die die Sperrspitze darstellen. Die sich behaupten, sich einmischen, streiten, ein paar Schläge einstecken, ein paar Schläge austeilen und denken, dass das eben so ist, wie die Welt ist, und kämpfen. Aber der Großteil unseres Lagers ist nicht so. Und der Großteil Ungarns ist überhaupt nicht so. Sie mögen keine Schlägereien, sie mögen kein Geschubse, sie wollen auch keine unnötigen Diskussionen, sie wollen niemanden verletzen, sie wollen auch nicht verletzt werden, sie wollen über sinnvolle Dinge reden, sie wollen einfach nur in Frieden leben. Sie wollen ihre Stadt, ihre Familie, ihre Heimat lieben, sie wollen etwas tun und in Frieden leben. Das ist nicht die Welt des Fightclubs, das ist eine andere Welt, die Welt der bürgerlichen digitalen Kreise, in der eher Menschen sind, die ihre Heimat lieben, sich engagieren und sich dafür einsetzen, aber dieses öffentliche Leben, das immer tiefer sinkt, ist nicht ihre Welt. Und sie müssen auch sein, sie müssen auch irgendwo zu Hause sein, sie müssen auch Einfluss haben, und ich brauche auch die Kämpfer, denn glauben Sie mir, ich gehe gerne voran, aber wenn ich mich umdrehe und niemand da ist, merkt das nach einer Weile auch der Gegner, also ist es gut, wenn es noch ein paar von uns gibt, die sich hinstellen. Was die Wirtschaft betrifft. In der Tat lohnt es sich, über die Wirtschaft an sich zu sprechen, als über das Schicksal von zehn Millionen Ungarn, denn die Wirtschaft ist nichts anderes als die wirtschaftliche Zukunft von zehn Millionen Menschen, und es lohnt sich auch, darüber als politisches Problem zu sprechen. Welchen Einfluss hat das auf die Wahl? Beginnen wir mit dem ersten ernsthaften Punkt. Wenn wir wollen, dass die ungarische Wirtschaft einen starken Wachstumskurs einschlägt, müssen wir zuerst Frieden erreichen. Unter Kriegsbedingungen, wenn nebenan Krieg herrscht, dies die Energiepreise hoch hält und darüber hinaus die Länder der Europäischen Union Unsummen für den Krieg in der Ukraine ausgeben, unter solchen Bedingungen ist ein hohes Wirtschaftswachstum nicht zu erreichen. Hier muss man schon froh sein, wenn wir das, was wir haben, verteidigen können. Ich versuche, das zu verteidigen, was wir haben, und auch wenn es kein hohes Wirtschaftswachstum gibt, geben wir einige hochgesteckte Ziele, die für alle Menschen wichtig sind, nicht auf, sondern versuchen, sie zu verwirklichen. Seit sechs Monaten rackere ich mich ab, schinde mich, schufte mich ab an diesem 3-prozentigen Programm zur Schaffung von Eigenheimen. Denn was wir uns zu Beginn des Jahres ausgedacht hatten, basierte darauf, dass uns dann ein Friedensjahr bevorsteht, das ein höheres Wirtschaftswachstum zum Ergebnis haben würde. Aber so ist es nicht gekommen. Jetzt gibt man dann entweder seine Absicht auf, einen Durchbruch bei der Wohnraumschaffung zu erzielen, du gibst das Ziel auf, dass jeder Ungar ein eigenes Haus besitzen kann, und sagst, es ist Krieg, Leute, wir können es nicht realisieren, oder du denkst dir etwas aus, wie es doch möglich sein könnte? Ich arbeite seit sechs Monaten mit meinen Kollegen daran, eine Lösung zu finden, und ich kann Ihnen mitteilen, dass man am 1. September zur Bank gehen und unabhängig vom Familienstand und Wohnort einen 3-prozentigen Kredit für die Wohnung aufnehmen kann, sodass auch die Jüngsten Eigentümer ihres eigenen Zuhauses werden. Ich weiß nicht, ob das für jemanden ein begeisterndes Ziel ist, aber ich kann mit Sicherheit sagen, dass es nirgendwo in Europa so etwas gibt, dass du, mein Freund, mit 18 Jahren beschließt, dass du in deinem eigenen Haus wohnen willst, und dass das dann möglich ist. Es ist sinnlos, zum Arbeiten nach Deutschland zu gehen, so etwas wird es dort nie geben. Vielleicht verdienen sie mehr, vielleicht sparen sie sogar etwas, aber dass sie als Immobilienbesitzer angesehene Bürger Deutschlands werden, das wird nur sehr wenigen Ungarn gelingen. Ein solches Angebot gibt es nirgendwo sonst in Europa. Es herrscht Krieg, es gibt kein großes Wirtschaftswachstum, wir haben es geschafft. Genauso wenig wollte ich die Steuerrevolution aufgeben. Das ist ein Thema, das weit führt. Hier geht es in erster Linie um Familien und Frauen, um Mütter. Ich wollte schon seit langem erreichen, dass Frauen, die sich für mindestens zwei Kinder entscheiden und dabei arbeiten, nicht nur Steuervergünstigungen erhalten, solange ihre Kinder minderjährig sind, sondern bis zu ihrem Lebensende von der Einkommensteuer befreit sind. So etwas gibt es nirgendwo auf der Welt! Ich dachte – und das ist nicht nur meine Meinung, sondern das Ergebnis zahlreicher Konsultationen und Diskussionen, ich spreche also für viele Tausend Menschen –, ich denke, dass es natürlich verschiedene Familien gibt, einige sind stabil, andere weniger stabil, aber man kann von Frauen unter solchen Umständen nicht erwarten, dass sie mehrere Kinder bekommen, wenn die Scheidungsrate 50 Prozent erreicht und sie mit ihren Kindern allein in finanzieller Unsicherheit zurückbleiben. Deshalb bin ich der Meinung, dass Frauen, die Kinder bekommen, auf jeden Fall unterstützt werden müssen, damit sie unter keinen Umständen finanziell ausgeliefert sind. Darum geht es bei dieser Steuerrevolution. Meine Kollegen sagen dann: Ja, ja, aber was ist mit den Männern? Ihnen sollte auch etwas gegeben werden. Darauf antworte ich immer, dass die Männer das schon regeln werden, denn Männer sind stark und länger lebensfähig, das heißt, sie sind länger arbeitsfähig, und außerdem sind sie nicht zu Hause bei den Kindern, sondern die Frauen, und die Männer werden schon ihren Platz auf dem Arbeitsmarkt finden. Hier müssen grundsätzlich die Frauen, die Mütter, unterstützt werden. Und das haben wir nicht aufgegeben, obwohl es kein 3-prozentiges Wachstum gibt, Krieg herrscht und die wirtschaftlichen Bedingungen schwierig sind, aber ich bin der Meinung, dass wir das irgendwie aus uns herausholen müssen. Und das kommt in Gang. Jetzt haben wir die Steuervergünstigungen für Kinder zum 1. Juli um 50 Prozent erhöht, zum 1. Januar werden wir sie erneut um 50 Prozent erhöhen. Im Oktober müssen Mütter mit drei Kindern keine Einkommenssteuer mehr zahlen. Ab dem 1. Januar gilt dies auch für Eltern mit zwei Kindern unter 40 Jahren, ab 2027 für Eltern mit zwei Kindern unter 50 Jahren und dann auch für alle unter 60 Jahren. Dann wird das gesamte System stabil sein. Das wird passieren, auch wenn Sie sagen, dass der Fidesz ein Problem hat, dass das Land ein Problem hat, dass die Wirtschaft ein Problem mit den Aussichten hat. Wir sind jetzt an einem Punkt angelangt, an dem wir nach der Wirtschaft über die politische Dimension dieser Frage sprechen müssen. Ich kann mich also wirklich nicht hinstellen und sagen, dass alles gut läuft, weiter so, machen wir weiter. Ich kann nur sagen: Sie sehen, dass auf der ganzen Welt, insbesondere in Europa, alles durcheinander ist wie Kaffeesatz. Und selbst unter diesen Umständen haben wir alles verteidigt, was wir erreicht haben, und noch einige wichtige Dinge geschafft. Mehr kann ich nicht auf mich nehmen. Mehr kann ich nicht sagen. Wenn das reicht, werden wir gewinnen. Wenn es nicht reicht, dann auch. Aber das ist dann eine andere Geschichte.
Wenn wir uns dabei auch anhören, was die Opposition sagt, dann ist die Erzählung doch, dass sie offensichtlich versuchen, auf der Proteststimmung und den wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu reiten, dass der Staat nicht funktioniert, weil Fidesz alles gestohlen hat.
Ja.
Ich öffne jetzt einen Artikel von 444, und praktisch jeden Tag lese ich nur, dass in Ungarn nur noch der Regierungszirkel reich wird. Unterdessen liegen die öffentlichen Dienstleistungen in Trümmern. Wie antwortet der Ministerpräsident auf diese Vorwürfe und Behauptungen?
Auf Korruption antworte ich immer, dass sich das Vermögen des ungarischen Staates in den 15 Jahren, seit wir an der Regierung sind, verdoppelt hat. Nicht halbiert! Verdoppelt! Ihr öffentliches Vermögen, das auch Ihnen gehört, ist heute doppelt so groß wie 2010. Wenn es gestohlen worden wäre, wäre das nicht der Fall, dann wäre es nur halb so viel. Aber es ist nicht halb so viel, sondern doppelt so viel. Zweitens werden wir noch lange Zeit mit den öffentlichen Dienstleistungen nicht zufrieden sein, da diese enorme Summen erfordern. Zum Beispiel werden wir im nächsten Jahr 280 Milliarden Forint mehr für das Gesundheitswesen, das eine öffentliche Dienstleistung ist, ausgeben als in diesem Jahr. Und das wird nicht reichen. Irgendwo wird man vielleicht etwas sehen, aber das ist noch weit davon entfernt, dass man sagen kann, das Gesundheitswesen sei in Ordnung. Es stimmt zwar, dass Minister Lázár ein fantastisches Programm zur Umstrukturierung des Schienenverkehrs umsetzt, dass er nacheinander Waggons und Lokomotiven kauft und dass der Zugverkehr in Ungarn mit dem von ihm eingeführten Bahncardsystem noch nie so günstig war wie heute, aber zu sagen, dass die Eisenbahn in Ordnung ist, davon sind wir noch ziemlich weit entfernt. Die öffentlichen Dienstleistungen werden also noch lange Zeit Gegenstand von Kritik sein. Wenn ich das in Prozenten ausdrücken wollte, was ziemlich riskant wäre, würde ich sagen, dass wir 2010, wenn Sie sich erinnern, ein bankrottes Land wieder auf die Beine stellen mussten, und heute würde ich sagen, dass wir bei etwa 70 bis 75 Prozent der Arbeit stehen. Das Land ist also mehr als halb fertig, aber noch nicht in dem Zustand, in dem wir alle es gerne hätten. Ich rechne damit, dass, wenn noch vier Jahre bleiben – Minister Lázár hat gesagt, ich solle keine Jahreszahlen nennen –, aber wenn noch vier bis sechs Jahre bleiben, dann kann man meiner Meinung nach auch im Bereich der öffentlichen Dienstleistungen sagen, dass Ungarn im Vergleich zu den am weitesten entwickelten westlichen Ländern in keinem Bereich etwas zu verbergen hat. Aber wir haben hier erst 70 bis 75 Prozent der Arbeit erledigt. Es braucht noch Zeit.
Herr Ministerpräsident, Sie haben vorhin gesagt, dass für Wirtschaftswachstum Frieden notwendig ist. Seit drei Jahren warten alle auf Frieden. Wenn wir uns beispielsweise die Äußerungen der russischen oder ukrainischen Behörden, sei es von Präsident Putin oder Präsident Selenskyj, ansehen, dann behaupten auch sie, dass sie Frieden wollen. In Brüssel hat man lange Zeit darauf gewartet, dass die Sanktionen die Russen stoppen und sie zum Frieden zwingen würden. In Budapest hier in Ungarn, hat man auf die Wahl Trumps gewartet, man hat darauf gewartet, dass ein friedliebender US-Präsident kommt und Frieden bringt, aber irgendwie will dieser Frieden einfach nicht kommen, ja, jetzt sind wir sogar so weit, dass die Vereinigten Staaten von Amerika ihre Waffenlieferungen an die Ukraine fortsetzen und die Kosten dafür der Europäischen Union aufbürden. Und dazu kam noch ein 50-tägiges Ultimatum von Präsident Trump an Präsident Putin. Anstelle von Frieden gibt es also nur ein Dahintreiben. Wann wird es endlich Frieden geben?
Um diese schwierigen Fragen zu beantworten, müssen wir zwei Fragen klären, ohne die es keine sinnvolle Antwort auf die Frage „Wann wird es Frieden geben?“ gibt. Die erste: Was ist der Grund für den Krieg? Die zweite: Wer führt Krieg gegen wen? Beginnen wir mit der Frage, was der Grund für den Krieg ist. In jedem Krieg ist es ein Mittel der Kriegsführung, dass die Kriegsparteien alles Mögliche über ihre eigenen Absichten und über den Gegner erzählen. Wenn wir also ihnen zuhören, kommen wir nicht weiter. Wir sind also gezwungen, uns eine eigene Meinung darüber zu bilden, was der Grund für diesen Krieg ist. Hier gibt es sehr unterschiedliche Meinungen. Ich kann Ihnen meine eigene Meinung sagen. Wir friedlichen Menschen und jene, die schon lange keinen Krieg gesehen haben, glauben ja, dass die Weltpolitik nach dem Ordnungsprinzip funktioniert, dass es richtig und falsch, gut und böse gibt. Leider muss ich Ihnen mitteilen, dass dies nicht der Fall ist. Das Hauptordnungsprinzip der Weltpolitik ist das Gleichgewicht der Kräfte. Es gibt Länder, es gibt Mächte, diese haben Kräfte, und diese Kräfte stehen in einem Verhältnis zueinander, das zu Ruhe führt, zu einem Kräftegleichgewicht, und das sorgt für Frieden, für Aufbau, für Wirtschaft und dafür, dass es keinen Krieg gibt. Wenn das Kräftegleichgewicht gestört wird, kommt es in der Regel zum Krieg. Was ist im Fall des russisch-ukrainischen Krieges passiert? Das hängt mit der NATO-Mitgliedschaft zusammen. Denn die Westler haben gemeinsam mit den Ukrainern beschlossen, dass sie den Status, in dem die Ukraine bis dahin existierte, einen äußerst unangenehmen Status, sie nennen es Pufferzone, das Niemandsland zwischen Ost und West, und dass Ost und West immer vereinbaren, welchen Einfluss sie auf die Angelegenheiten der Pufferzone haben – dass sie damit brechen und sich in Richtung Westen bewegen. Sie sagten, wir sind ein freies Volk, wir haben das Recht, der NATO beizutreten, und wir wollten auch der Europäischen Union beitreten. Damit wurde das Kräftegleichgewicht zwischen den Russen, dem Osten und dem Westen aus dem Gleichgewicht gebracht. Die Frage war, ob die Russen dies akzeptieren würden oder mit irgendwelchen Maßnahmen darauf reagieren würden. Als wir diese schwierigen Tage durchlebten, denn auch wir hatten 1989-90 ein ähnliches Schicksal, ganz bis wir 1999 der NATO beitraten – ich habe noch den Beitrittsvertrag selbst unterzeichnet –, hatten wir Glück gehabt, denn Ungarn wurde aus dem russischen Einflussbereich herausgelöst, existierte einige Jahre lang als eine Art Pufferzone, dann konnten wir der NATO beitreten, und die Russen waren schwach genug, um darauf nicht reagieren zu können. Deshalb haben sie es geschluckt. So wurden wir Mitglieder der NATO. Die Polen, die Slowaken, die Ungarn und später auch die Rumänen. In der Zwischenzeit sind die Russen jedoch stärker geworden. Und heute ist es Realität, dass die Russen reagieren werden, wenn jemand näher an Russland heranrücken will, als NATO, als militärische Macht. Das ist mit Grusinien, Georgien passiert, wenn Sie sich erinnern, Ende des ersten Jahrzehnts der 2000er Jahre, sie haben sofort reagiert, und das ist auch jetzt wieder passiert. Wenn man das Kräftegleichgewicht stört, wird der andere reagieren. Die Russen sagen ja, ja, die Ukraine hat das Recht, der NATO und auch der Europäischen Union beizutreten, aber das berührt uns nicht besonders, denn wir haben das Recht, dass keine NATO-Waffen hierher an die russische Grenze gebracht werden, dazu haben wir das Recht. Natürlich haben die Russen völkerrechtlich nicht Recht. Aus völkerrechtlicher Sicht haben die Ukrainer Recht. Aber aus Sicht des Machtgleichgewichts ist klar, was die Russen tun. Sie haben es auch gesagt. Sie werden eine Pufferzone schaffen, wenn nicht aus der gesamten Ukraine, dann zumindest aus dem Teil der Ukraine, der nahe an Russland liegt. Sie werden genau so viel Gebiet besetzen, dass man nicht mehr auf russisches Territorium hineinschießen kann. Sie haben klar gesagt, wie die Lage ist. Wir können mit den Ukrainern mitfühlen, vielleicht ist das auch richtig, wir können sie bedauern, unabhängig davon, dass sie sich uns gegenüber nicht korrekt verhalten, aber das ist die Realität. Wenn man diese Realität missachtet, hat das Konsequenzen. Man riskiert beispielsweise einen Weltkrieg. Das ist derzeit die Lage. Wir müssen also verstehen, dass es Frieden geben wird, wenn sowohl die Amerikaner als auch der Westen und die Ukrainer die Tatsache akzeptieren, dass die Russen niemals zulassen werden, dass westliche Waffen in militärisch relevantem Abstand zu den westlichen Grenzen Russlands stationiert werden. Das müssen wir zuerst verstehen. Zweitens: Wer kämpft gegen wen? Oberflächlich betrachtet handelt es sich hier um einen Krieg zwischen Russland und der Ukraine, aber niemand glaubt, dass die Ukrainer ohne westliche Unterstützung auch nur einen Tag in diesem Krieg überstehen würden. Und wenn jemand jemanden unterstützt und dieser nur dank dieser Unterstützung noch auf den Beinen ist, dann ist auch dieser jemand im Krieg, das heißt, die gesamte Europäische Union, mit Ausnahme von Ungarn und vielleicht der Slowakei, steht heute ohne Ausnahme im Krieg mit Russland. Nur nicht in einem offenen Krieg, in unserer Sprache, in der Politik gibt es dafür einen Ausdruck, man spricht von einem Stellvertreterkrieg. Ein Stellvertreterkrieg ist ein Krieg, den jemand für jemand anderen führt. Und hier führen die Ukrainer einen Krieg für die Westler. Daran sollte kein Zweifel bestehen, die meisten Länder der Europäischen Union meinen es ernst. Ich sitze bei diesen Gesprächen. Das ist keine Propaganda, kein Geschwätz, sie reden nicht in die Luft. Die Staats- und Regierungschefs sind ernsthaft der Meinung, dass Russland in einem Krieg auf ukrainischem Gebiet besiegt werden muss und dass den Ukrainern dafür Geld, Waffen und alles andere zur Verfügung gestellt werden muss. Das ist ihre Position. Wenn ich mich dagegen ausspreche, werde ich fast schon gelyncht. Wenn sie Waffen bei sich hätten, könnte ich vielleicht nicht einmal mehr nach Hause zurückkehren. Es handelt sich also um eine ernste Angelegenheit, eine ernste Debatte, und wir stehen dabei allein da, das muss man sich klar vor Augen halten. Ungarn vertritt den Standpunkt, dass Russland nicht auf ukrainischem Gebiet besiegt werden muss, sondern dass man zum Ausgangspunkt zurückkehren und sich zwischen dem Westen und Russland über die Zukunft der Ukraine einigen muss, und zwar so, dass dies auch für die Ukraine akzeptabel ist. Aber das sagen nur wir. Außer uns wollen alle Krieg. Das ist die Wahrheit. Da ich ihre Denkweise und ihre Pläne nicht ändern kann, gibt es für Ungarn nur eine einzige Möglichkeit, bei dieser äußerst riskanten Kriegssituation außen vor zu bleiben. Wir müssen uns heraushalten. Wir müssen diesem Krieg fernbleiben. Um Ihnen die Größe dieser Aufgabe zu verdeutlichen: Wir wollten uns sowohl aus dem Ersten als auch aus dem Zweiten Weltkrieg heraushalten, aber es ist uns kein einziges Mal gelungen. Man könnte natürlich sagen, dass es übertrieben ist, von einem Zusammenhang mit Weltkriegen zu sprechen. Aber ich möchte Sie alle daran erinnern, dass kein einziger Weltkrieg damit begann, dass er zum Weltkrieg erklärt wurde. Es begann ein Krieg, immer mehr Länder schlossen sich an, und am Ende wurde es ein Weltkrieg. Am Ende wurde er Weltkrieg genannt. So hat es nicht angefangen. Ich weiß nicht, wie man den Krieg zwischen Russland und der Ukraine in fünf Jahren nennen wird. Ob es ein Krieg zwischen Russland und der Ukraine war oder die erste Phase eines späteren Krieges, weiß ich nicht. Eines weiß ich: Ungarn muss sich da raushalten. Und ich weiß auch – darüber habe ich diesen Sommer schon einen Vortrag gehalten –, dass es nicht nur eine Frage der Absicht ist, sich aus einem Krieg herauszuhalten. Sich aus einem Krieg herauszuhalten, erfordert Kraft. Nicht wenig Kraft. Dafür gibt es Voraussetzungen, darauf muss man sich vorbereiten. Und seit Februar 2022, seit Ausbruch des russisch-ukrainischen Krieges, tue ich nichts anderes, als in Ungarn Kräfte zu bündeln, wirtschaftliche, militärische und viele andere, auch finanzielle, ich versuche, in Ungarn Kräfte zu schaffen, die uns stützen und es uns ermöglichen, aus einem möglicherweise ausweitenden Krieg herauszubleiben. Daran arbeitet die Regierung heute. Meiner Meinung nach ist die Politik in Ungarn heute deshalb eine ernste Angelegenheit. Wir sollten kein Risiko eingehen, das ist auch meine Meinung mit Blick auf die Wahlen. Damit habe ich Ihre Frage noch nicht beantwortet, ich wollte es nicht umgehen, wann es Frieden geben wird oder ob es Frieden geben wird. Dazu habe ich eine ganz eigene Meinung, die lautet: Da ich beide Akteure kenne, gut kenne, bin ich davon überzeugt, dass dieser Krieg nicht enden wird, solange sich der Präsident der Vereinigten Staaten und der Präsident der Russischen Föderation nicht an einen Tisch setzen und eine Einigung erzielen. Weder das Recht noch komplizierte diplomatische Manöver werden hier zu einem Ergebnis führen. Es ist notwendig, dass sich die beiden sehr mächtigen, militärisch vielleicht mächtigsten Anführer der Welt zusammensetzen und eine Einigung erzielen. Und zwar nicht nur über den Krieg zwischen Russland und der Ukraine, sondern über alle Fragen, die für die Welt wichtig sind. Zum Beispiel die Rüstung. Ich weiß nicht, ob Sie es bemerkt haben, aber wir sind in einen Rüstungswettlauf eingetreten. Wir wollen mit unglaublichen Summen Waffen kaufen. Das sind bereits 5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts in der NATO! Die Europäische Union nimmt riesige Kredite auf, um davon Waffen zu kaufen. Wenn man etwas auf Kredit kauft, muss es sich amortisieren. Wie amortisiert sich eine Waffe? Indem man sie benutzt. Wir befinden uns also in einer äußerst gefährlichen Aufrüstungsspirale. Das muss gestoppt werden. Das kann nur durch Rüstungsbegrenzungsabkommen gestoppt werden. Der Westen muss sich also mit Russland über die größten Waffentypen einigen, wie viele davon die eine und die andere Seite betreiben darf, also muss man sich über die Bewaffnung einigen. Es muss eine Einigung über die weltweite Energieversorgung erzielt werden, denn das Sanktionssystem, mit dem wir die Russen aus dem Energiehandel ausschließen, mag zwar für die Amis gut sein, die einspringend ihr viel teureres Öl und Gas verkaufen können, aber auf lange Sicht wird es die Weltwirtschaft ruinieren. Auch hier muss eine Einigung gefunden werden. Es muss eine Einigung darüber erzielt werden, wie die Sanktionen gegen Russland aussehen sollen. Darf ausländisches Kapital nach Russland fließen? Dürfen wir dort investieren? In welche Sektoren? Darf Russland in die Wirtschaft anderer Länder investieren? Heute ist das nicht möglich. All diese Fragen müssen geklärt werden. Das kann nicht durch bilaterale militärische Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland geregelt werden. Und solange diese Fragen nicht geklärt sind, wird auch die Frage des Krieges nicht geklärt sein. Deshalb müssen die beiden Staatschefs ein umfassendes Paket vereinbaren, und dann wird es Frieden geben. Ich halte das nicht für aussichtslos. Derzeit befinden wir uns in einer Phase der Drohungen. Aber das ist wie in einer Ehe. Am Ende bleiben wir doch zusammen, oder?
Herr Ministerpräsident, Sie haben vorhin in einem halben Satz gesagt, dass die Russen inzwischen stärker geworden sind. Die Führung der Europäischen Union, die die Ukraine unterstützt, beruft sich genau darauf, wenn sie von ihrem bewussten geopolitischen Ziel spricht, dass sie gerade, weil sie stärker geworden sind, befürchten, dass Russland nach der Ukraine beispielsweise die baltischen Staaten angreifen könnte, und dass Russland deshalb in der Ukraine gestoppt werden muss. Herr Ministerpräsident, was halten Sie von dieser geopolitischen Einschätzung? Denn natürlich wird auch gesagt, dass man den Angegriffenen verteidigen muss, dass man die Ukraine verteidigen muss, also wird auch diese moralische Verpflichtung betont. Es gibt jedoch auch sehr ernstzunehmende geopolitische Schriften und Interpretationen, wonach Russland in der Ukraine besiegt werden muss, weil es sich sonst nach der Ukraine entweder den baltischen Staaten oder Polen zuwenden könnte.
Wir dürfen uns nicht verstecken oder vor der moralischen Frage drücken. Ich bin auch der Meinung, dass man einem Land, das aus welchem Grund auch immer angegriffen worden ist, und die Ukraine wurde angegriffen, helfen muss, wenn man dies kann. Wenn man kann, muss man helfen! Als täglich Zehntausende Flüchtlinge aus der Ukraine flohen, haben wir sie alle aufgenommen, versorgt und ihnen geholfen. Auch heute noch leben Zehntausende Ukrainer hier in Ungarn. Es stimmt, wir sind das einzige Land, das gesagt hat, dass man vom Staat nur so viel Hilfe bekommt, wie ein Ungar. Es gibt kein Geld umsonst. Wenn also ein Ungar drei Monate lang Arbeitslosengeld bekommt und nach drei Monaten eine gemeinnützige Arbeit, dann gilt das auch für dich, mein lieber ukrainischer Freund. Wir können nur so viel geben, wie wir haben. Wir geben ihnen die Hälfte unseres Hemdes, aber vielleicht doch nicht das ganze Hemd. Das ist die eine Sache. Die andere ist, dass wir den Notleidenden helfen, aber ich möchte alle daran erinnern, dass die Ukrainer uns nie gefragt haben, wie sie auf den russischen Angriff reagieren sollen. Es gab keine Konsultationen, sie haben uns nicht um Rat gefragt, sie haben uns nicht in ihre Entscheidung einbezogen. Wir hatten keine Möglichkeit, Einfluss darauf zu nehmen, wie sie auf die Russen reagieren sollten: mit Krieg, mit einem Waffenstillstand, mit Frieden, mit Teilfriedensabkommen oder wie auch immer? Wenn ihr uns nicht in eure Kriegsentscheidung einbezogen habt, könnt ihr von uns nur das verlangen, was die elementare christliche Pflicht zur Hilfe erfordert. Ihr könnt nicht verlangen, dass wir uns für euch ruinieren. Denn wenn wir jetzt dorthin gehen, euch Geld und Waffen geben und später Soldaten, dann werden wir damit uns selbst ruinieren. Und das kannst du von mir nicht verlangen, mein lieber Freund, das muss man klar und deutlich sagen. Ich möchte nicht die Verantwortung dafür übernehmen, dass auch nur ein einziger junger Mensch für die Ukraine stirbt, und das werde ich auch nicht tun. Nun muss man sich ernsthaft mit der Frage beschäftigen, wie realistisch die Gefahr ist, dass der russische Vielfraß hierherkommt und uns einverleibt, denn es gab schon einmal einen russischen Vielfraß, der hierherkam und uns einverleibt hat, daher ist dies eine ernste Frage. Da dies jedoch nicht faktisch entschieden werden kann, denn – wie der Engländer das sagt – „the proof of the pudding is in the eating”, und hier kann derzeit niemand ausprobieren, inwieweit welche Drohung wahr werden würde, sind wir gezwungen, eine intellektuelle, gedankliche Antwort auf diese Frage zu geben. Ich gehe davon aus, dass Russland etwa 140 Millionen Einwohner hat. Die Europäische Union hat mehr als 400 Millionen Einwohner. Ich habe die Briten mit fast 70 Millionen noch nicht mitgerechnet und von den Amerikanern gar nicht gesprochen. Und wenn ich mir den Haushalt anschaue, ist der Militärhaushalt der Länder der Europäischen Union um ein Vielfaches höher als der Russlands. Wie werden sie uns dann besiegen? Wir sind viel mehr, wir haben viel mehr Geld, unsere Rüstungsindustrie ist viel weiter entwickelt, und wir haben noch die Amerikaner hinter uns. Wie wollen diese Russen uns schlucken, wenn sie nicht einmal diese vier Provinzen seit Ewigkeiten besetzen können? Ich denke also, dass die Annahme, die Russen würden kommen und uns besetzen, unrealistisch ist und dass wir unsere politischen Schritte nicht davon abhängig machen sollten, denn aus unrealistischen Annahmen können nur falsche politische Entscheidungen resultieren. Meiner Meinung nach sind die Russen nicht in der Lage und Situation, heute eine Bedrohung für Europa darzustellen. Für einen Teil der Ukraine ja, ich wage nicht einmal zu sagen für die ganze Ukraine, für einen Teil der Ukraine zweifellos ja, denn wenn die Westler den Ukrainern keine Waffen liefern, werden die Russen und die Ukrainer zu einem Frieden gezwungen, der natürlich auch territoriale Fragen mit sich bringen wird, und dort haben die Russen territoriale Ansprüche. Aber das ist ein anderes Thema, es geht hier nicht darum, was mit Polen, Ungarn, Rumänien und später Österreich geschehen wird. Meiner Meinung nach sind diese Länder nicht militärisch bedroht.
Was Sie gerade gesagt haben, basiert auf der Logik, dass, wenn beispielsweise Russland einen baltischen Staat angreift, die Europäische Union und die NATO hinter dem angegriffenen baltischen Staat stehen. Davon sind wir überzeugt, wenn…
Dann lassen Sie uns darüber sprechen!
…wenn es irgendein Land angreifen würde, nehmen wir nur einen kleinen baltischen Staat, würden die EU und die NATO dann für einen baltischen Staat zu den Waffen greifen, würden sie in den Krieg ziehen?
Also lassen Sie uns darüber sprechen. Die Frage ist also nicht, ob die Russen jemanden westlich der Ukraine angreifen werden, sondern wie ernst man die gegenseitige Verpflichtung der NATO-Mitglieder nehmen kann, dass wenn irgendein Mitglied angegriffen wird, dies alle anderen Mitglieder so ansehen, als wären sie selbst angegriffen worden. Das ist hier die Frage. Wenn man das nicht ernst nehmen kann, dann muss man natürlich innehalten und alles neu überdenken. Aber vorerst basieren alle Entscheidungen, die Ungarn in Bezug auf die Entwicklung seiner Streitkräfte und die Rüstungsindustrie trifft, auf der Prämisse, dass wir Teil eines Bündnissystems sind, das gegenseitigen Schutz bietet. Die Geschichte rechtfertigt Ihre Frage. Wenn Sie sich also an Ihre Schulzeit erinnern, die Älteren vielleicht sogar an ihre persönlichen Erfahrungen, wie begann der Zweite Weltkrieg? Er begann damit, dass die Deutschen die Polen angriffen. Nach einem geheimen Abkommen griffen auch die Russen die Polen an und teilten sie unter sich auf. Polen hatte ein gegenseitiges Beistandsabkommen mit den Franzosen und den Engländern, also hätten diese beiden Länder gemäß den Abkommen Polen sofort zu Hilfe kommen müssen. Aber sie eilten nicht. Das war der seltsame Krieg, der viele lange Monate dauerte. Der Gedanke der Balten und der Polen also, dass wir vielleicht in der NATO sind und wir auch einen Vertrag haben, dass wir uns gegenseitig verteidigen werden, aber es ist nicht sicher, ob das auch so sein wird, dann sollte die Lösung nicht in einem Krieg gegen Russland gesucht werden, sondern darin, das NATO-Bündnis so zu stärken, dass es diese Garantie stärker gibt als sie heute existiert. Ich bin übrigens der Meinung, dass es sich heute kein westliches Land leisten kann, ein NATO-Mitglied nicht zu verteidigen, wenn es angegriffen wird. Seit es die NATO gibt, wurde noch nie ein NATO-Mitglied angegriffen, und ich glaube auch nicht, dass dies jemals geschehen wird, denn kein vernünftiger Mensch würde das Risiko eingehen, sich mit allen NATO-Mitgliedern – einschließlich der Vereinigten Staaten und der Türkei – gleichzeitig in einen Krieg zu verwickeln. Einen solchen Menschen gibt es nicht. Deshalb glaube ich, dass die Balten und Polen trotz der dunklen Kapitel der Geschichte darauf vertrauen können, dass die NATO-Garantie eine echte Garantie ist. Hier könnte es eine Veränderung geben, entschuldigen Sie, wenn wir zu weit abgeschweift sind, denn es ist etwas passiert, womit ich diesen Nachmittag auch nicht belasten möchte, aber es lohnt sich, darüber nachzudenken, wenn Sie mir gestatten, ich möchte Ihnen einen Gedanken mit auf den Weg geben. Denn seit dem Zweiten Weltkrieg sind wir daran gewöhnt, dass Deutschland als Militärmacht nicht existiert. Es hat den Weltkrieg verloren, ein Teil seines Territoriums wurde auch von ihm abgetrennt, es wurde entwaffnet, und Deutschland darf auch keine nennenswerten Streitkräfte unterhalten. Die darin eingetretene Veränderung besteht darin, dass nun angekündigt wurde, dass Deutschland sich wieder aufrüstet. Nach 85 Jahren entsteht in Europa eine Situation, in der die größte Armee Europas, die meisten Soldaten, die meisten militärischen Mittel in deutscher Hand sein werden und die mit Abstand größte Rüstungsindustrie Europas in Deutschland angesiedelt sein wird. Was daraus folgt, darüber sollten wir nicht an einem solchen schönen, sonnigen Nachmittag sprechen, aber wir sollten erkennen, dass etwas geschieht, was bisher nicht der Fall war, und dass dies von großer Bedeutung ist. In einigen Jahren werden wir dann sehen, wie groß und tiefgreifend diese Bedeutung ist. Aber es ist etwas völlig Neues, das alles, was wir über Europa gedacht haben, verändern kann, insbesondere wenn es stimmt, was ich gesagt habe, dass der Dreh- und Angelpunkt der internationalen Politik nicht Gut und Böse ist, sondern das Gleichgewicht der Kräfte. Dieses Gleichgewicht der Kräfte gibt es auch innerhalb Europas, womit ich diesen Exkurs auch schon wieder beenden möchte. Es lohnt sich, darüber nachzudenken.
Wenn wir schon bei Geschichtsstudien und Weltkriegen sind. An diesem schönen, sonnigen Nachmittag lassen Sie uns zu einem anderen potenziellen Konfliktpunkt übergehen. Herr Ministerpräsident, Sie haben den Ersten Weltkrieg erwähnt. Der Balkan spielte bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs eine zentrale Rolle, viele betrachten ihn als Pulverfass. Die gestrige Nachricht vom Balkan lautet, dass Ihr guter Freund, der bosnisch-serbische Präsident, auch in zweiter Instanz zu einem Jahr Gefängnis verurteilt wurde. Ich spreche von Milorad Dodik. Dodik akzeptiert das Urteil nicht und wendet sich an Washington und Moskau. Was geschieht derzeit auf dem Balkan, wie könnte sich die Stabilität der Region durch die Turbulenzen um Dodik verändern und welche Auswirkungen könnte dies auf Ungarn haben?
Lassen Sie uns zunächst einige Gedanken zum Balkan austauschen und dann weiter nach Süden gehen. All die Probleme auf dem Balkan sind darauf zurückzuführen, dass die Europäische Union die historische Chance verpasst hat, die neuen Staaten, die nach dem Zerfall Jugoslawiens entstanden sind, in die Europäische Union zu integrieren. Wären die Balkanstaaten Mitglieder der Europäischen Union, wäre die Energie und Hitze der Konflikte auf dem Balkan viel geringer. Da haben wir einen Fehler gemacht. Und deshalb sehen Sie sich die Landkarte an: Die Karte der Europäischen Union sieht so aus, dass es die südliche Grenze Ungarns gibt, dann kommt ein Gebiet, das nicht zur Europäischen Union gehört, und ganz am Ende, am Ende des Balkans, im Süden, liegt Griechenland, das wiederum Mitglied der Europäischen Union ist. Also gibt es dort Griechenland und uns, und dazwischen, wo die Karte es fast schon fordert und auch die Geschichte und die Statistiken es nahelegen, dass diese Region bis nach Griechenland in die Union aufgenommen werden sollte. Aber das ist nicht geschehen. Wir drängen darauf, wir drängen darauf, aber es geschieht nicht. Deshalb gibt es heute auf dem Balkan Rivalitäten, Rivalitäten aller Art zwischen Großmächten. Die Russen sind präsent, die Europäische Union ist präsent, die Amerikaner sind präsent, die Türken sind präsent, es gibt auch Araber, denn in Bosnien gibt es Muslime, also ist diese Region nicht stabilisiert, sie ist nicht verankert. Daraus ergeben sich die Probleme. Meiner Meinung nach muss Ungarn jetzt ein historisches Bündnis mit den Serben schließen. Wenn Ungarn auf den Beinen bleiben und stark sein will, sehe ich das ohne ein Bündnis mit den Serben nicht für realisierbar. Und auch die Serben brauchen die Zusammenarbeit mit Ungarn. Wenn man sich den Straßenbau, den Ausbau der Eisenbahn und die militärische Zusammenarbeit ansieht, kann man die Spuren dieser Ausrichtung erkennen. Das ist keine neue Politik. Die ungarische Politik zwischen den beiden Weltkriegen hatte eine sehr ähnliche Ausrichtung gegenüber Serbien, die zwar nicht so endete, wie sie hätte enden sollen, aber dieser Gedanke war schon immer vorhanden. Heute lebt ein Teil der Serben nicht in Serbien, sondern in Bosnien, in der Republika Srpska, der Serbischen Republik. Ihr gewählter Führer und Präsident ist Herr Dodik. Dass von außen alle möglichen, von der Europäischen Union dorthin delegierte Vizekönige den von den Serben, den bosnischen Serben gewählten Präsidenten absetzen und nicht wegen Korruption verurteilen, sondern weil er bestimmte Entscheidungen der Union nicht umsetzt, ist inakzeptabel. Das dürfen wir nicht akzeptieren, deshalb erkennt Ungarn das Urteil des Gerichts, das Präsident Dodik verurteilt hat, nicht an. Für uns gibt es kein solches Urteil. Präsident Dodik ist weiterhin der gewählte Führer der in Bosnien lebenden Serben, und danach werden wir auch unsere Politik ausrichten. Das ist der Balkan. Der Balkan hat jetzt auch dadurch an Bedeutung gewonnen, dass ein Teil der Migration aus dem Süden über den Balkan nach Ungarn kommt. Das wird in Zukunft eine große Rolle spielen. Wie ich bereits sagte, brauchen wir ein strategisches Bündnis mit den Serben. Beobachten Sie, welche Art von Bündnis wir mit den Mazedoniern eingehen werden. Ich glaube, dieses Land muss offiziell Nordmazedonien heißen, da man ihnen ihren Namen weggenommen hat. Ich bemühe mich auch um ein Bündnis mit den Albanern und den Bulgaren. Wir müssen also mit allen Ländern entlang der Balkan-Migrationsroute die bestmöglichen Beziehungen aufbauen, um die nächste Migrationswelle so weit wie möglich im Süden aufzuhalten. Denn diese wird kommen. Wenn also jemand von den Anwesenden hofft, dass dies vermeidbar ist, gibt er sich einer illusorischen Hoffnung hin. Aus Afrika werden Millionen, vielleicht sogar Hunderte Millionen Menschen in Richtung Europa aufbrechen. Wer dort war, weiß das, wer sich damit beschäftigt, kann es sehen. Wenn dort dringend Hilfe benötigt wird – anstatt Geld in die Ukraine zu schicken oder es Trump zu schicken, entschuldigen Sie bitte, an Herrn Präsident Trump in die USA, weil wir gerade 600 Milliarden Euro an Investitionen dorthin schicken wollen, obwohl wir selbst nichts haben –, also wenn wir, anstatt das für Investitionen geeignete europäische Kapital in die USA und in die Ukraine zu schicken, dieses Geld nicht nach Afrika schicken und diese Länder stabilisieren, Libyen, Tschad und so weiter, durch die die Migranten kommen, dann wird sich Europa in ein paar Jahren in großen Schwierigkeiten wiederfinden. Afrika hat sich noch nicht einmal bewegt. Der Großteil der bisherigen Migration kam eher aus dem Nahen Osten, aus Syrien und Umgebung. Afrika kommt erst noch. Wir müssen über enorme Kräfte verfügen, damit die Migrationswelle aus dem Balkan nicht zu einer Invasion wird, nicht durchdringen kann und nicht hereinkommt. Ich sage es ganz leise: Ein weiteres Problem ist, dass es in einem Jahrzehnt eine der wichtigsten Aufgaben der nächsten Politikergeneration sein wird, die Migrationswelle aus der Richtung Österreichs nach Ungarn zu stoppen. Denn jetzt kommt sie noch aus dem Süden, vom Balkan, aber die westlichen Länder sind gefallen. Dort kommen immer mehr Einwanderer an, die wirtschaftlichen Folgen dessen sind unabsehbar, die ethnischen Verhältnisse verändern sich völlig. Studieren Sie die statistischen Daten aus Wien, der ehemalige Kanzler Herr Kurz ist hier, fragen Sie ihn, wie die Lage dort ist. Das kommt auf uns zu, es rückt näher. Früher oder später müssen wir auch unsere westlichen Grenzen vor Migranten schützen. Wie es Europa so weit kommen konnte, habe ich in Tusnádfürdő in einem längeren Vortrag dargelegt, ich werde das jetzt nicht wiederholen, ich möchte nur sagen, dass wir uns mit den orthodoxen Christen auf dem Balkan, mit den Rumänen als orthodoxen Christen, mit den römisch-katholischen Slowaken und Polen nördlich von uns auf jeden Fall einigen müssen, denn sonst kann Mitteleuropa nicht als christliche europäische Gemeinschaft erhalten bleiben, nur auf diesem Weg. Deshalb müssen die Protestanten, Katholiken und Orthodoxen, insbesondere im Sinne der Bewahrung der christlichen Wurzeln und Traditionen, in den nächsten zehn bis fünfzehn Jahren ein politisches Bündnis miteinander schließen, sonst werden wir zermalmt. Und davon habe ich noch gar nicht gesprochen, denn dann würden wir hier völlig in die Luft gehen, wenn man sich die demografischen Indikatoren Russlands ansieht, wo man ebenfalls feststellen wird, dass nicht aufgrund der Migration, sondern aufgrund der Veränderung der inneren Bevölkerungsverhältnisse die muslimische Bevölkerung noch zu meinen Lebzeiten ein Drittel der russischen Bevölkerung ausmachen wird. Also passiert da auch was, das nicht mit der Migration zusammenhängt. Wenn wir also kulturell, zivilisatorisch und historisch denken und wollen, dass Ungarn ein ungarisches Land bleibt, müssen wir ein mitteleuropäisches Selbstverteidigungs- und gegenseitiges Verteidigungssystem gegen die Migration aufbauen. Sonst werden sie uns zusammendrücken, und wir werden wie die westeuropäischen Länder aussehen: Wenn jemand nach fünfzehn Jahren dorthin zurückkehrt, wird er es nicht wiedererkennen. Und wenn er dann nach fünfzehn Jahren dorthin geht, wird er überhaupt nicht mehr wissen, in welchem Land und wo er sich befindet. Das ist die traurige Realität. Es lohnt sich, die nächste Generation auf diese Aufgabe vorzubereiten.
Nach dieser traurigen Realität nun zu einem etwas leichteren Thema.
Entschuldigung, das ist nicht traurig, das ist äußerst optimistisch. Ich spreche davon, dass es in der Welt Dinge gibt, die unabhängig von uns geschehen und schlecht sind. Ein optimistischer Mensch vertraut nicht darauf, dass sich Dinge, die unabhängig von uns geschehen, zum Guten wenden werden, denn darauf haben wir keinen Einfluss. Entweder wird es so kommen oder nicht. Den Zahlen nach zu urteilen, wird es nicht besser, sondern schlechter werden. Das ist nicht die Frage. Die Frage ist, ob wir in uns selbst genug Kraft sehen, um trotz aller ungünstigen Umstände wir selbst zu bleiben. Und ich sehe diese Kraft in Ungarn. Denn wir sind stark, wenn wir eine nationale Gemeinschaft haben, die dazu in der Lage ist. Und deshalb war vielleicht der Tonfall meiner Ausführungen hier nicht ganz glücklich, aber ich wollte einen äußerst optimistischen und fröhlichen Vortrag halten, weil wir in der Lage sein werden, in einem mitteleuropäischen Bündnis dafür zu sorgen, dass unsere Enkelkinder genau in dem Ungarn aufwachsen, in dem wir aufgewachsen sind und das wir einmal verlassen werden, und wir ihnen die Chance geben, dass auch ihre Enkelkinder dies tun können. Diese Möglichkeit besteht. Das ist nicht unrealistisch, wir dürfen nicht aufgeben. Es gibt eine Theorie, dass sich früher oder später alle ergeben müssen und dass man einem so enormen Bevölkerungsdruck nicht widerstehen kann. Aber daran glaube ich nicht. Man muss sich die Hunyadi-Filme ansehen, man muss sich die Geschichte ansehen, man muss an sich glauben, wir sind viel stärker, als wir manchmal denken. Wenn wir uns gut organisieren und nicht zulassen, dass Brüssel uns den Migrationspakt aufzwingt, dann… Wissen Sie, was der Migrationspakt ist? Der Migrationspakt bedeutet, dass wir morgen früh zunächst einmal Lager für 30.000 Migranten bauen müssen. Und wenn die Migration in Europa zunimmt, wird nicht Ungarn, sondern Brüssel die Migranten auf die europäischen Länder verteilen. Und wenn Brüssel uns Zehntausende schickt, dann schickt es sie eben. Der Migrationspakt wird also – zweifellos rechtswidrig – von Ungarn nicht umgesetzt. Aber wir haben auch gesagt, dass wir ihn nicht umsetzen werden, weil wir damit unser Schicksal aus unseren eigenen Händen geben würden. In der Migrationsfrage gibt es nur zwei Wege: entweder Auflehnung oder Unterwerfung. Die Westler haben sich unterworfen. Ich finde, wir sollten dem nicht folgen. Lasst uns rebellieren und das verteidigen, was wir haben. Das ist möglich.
Und zum Schluss noch ein etwas leichteres Thema. Der Ministerpräsident hat kürzlich bekannt gegeben, dass er in der zweiten Augusthälfte, Ende August, in Urlaub fährt. Der Urlaub des Ministerpräsidenten hält die linksliberale Presse ständig in Atem, also sparen wir uns ein paar Artikel in 444 und Telex Ende August. Verraten Sie uns, Herr Ministerpräsident, wo Sie Ihren Urlaub verbringen werden.
In meinem Alter ändert man seine Gewohnheiten nicht mehr, also fahre ich jeden Sommer nach Kroatien. Ich bin der festen Überzeugung, die vielleicht nicht für alle gilt, aber ich glaube, dass fast alle Ungarn, wenn sie nicht mindestens einmal im Jahr das Meer sehen, ein großes Problem haben. Es ist also irgendwie die Unendlichkeit, die Befreiung, die ich zumindest brauche. Ganz zu schweigen davon, dass ich mich dort auf mein kleines Segelboot setze und sage: „Auf Wiedersehen, wir sehen uns in zwei Wochen.“ Das ist für mich die letzte Möglichkeit im Sommer, mich zu sammeln. Sie sehen ja auch, dass diese Arbeit einen Menschen mitnimmt. Ich will mich wieder nicht beschweren, denn wer Angst hat, soll nicht in den Wald gehen oder pfeifen, aber auf keinen Fall sich beschweren, aber diese Arbeit zehrt an einem Menschen. Und wie Sie gerade gesagt haben, mache ich das schon ziemlich lange. Es wird einmal eine Möglichkeit geben, einen geeigneteren Mann zu finden, ich meine für den Sieg, einen Mann, der unser politisches Lager mit größerer Wahrscheinlichkeit zum Sieg führen kann, und dann kann ich mir auch längere Urlaube gönnen, aber vorerst sind wir uns einig, dass wir unter meiner Führung immer noch die besten Chancen haben, die Wahl zu gewinnen, ganz zu schweigen davon, dass ich eigentlich im besten Alter bin, auch wenn es ein wenig verdächtig ist, dass ich alle vier Jahre im besten Alter bin, aber lassen wir das jetzt mal beiseite. Ich denke also, wenn ich zwei Wochen bekomme, bringe ich mich wieder in Form. Die linksliberale Presse interessiert alles. Wenn ich also mit einem Staatsflugzeug zu einer staatlichen Verhandlung fliege, ist das ein Problem. Wenn ich Business Class fliege, ist das ein Problem. Wenn ich mit einer Billigfluggesellschaft fliege, ist das ein Problem. Ich habe den Wunsch, etwas zu tun, was der linksliberalen Presse gefällt, schon lange aufgegeben. Auch in Bezug auf Urlaub habe ich keine solchen Ambitionen. Aber ich wünsche Ihnen auch, dass Sie ein paar schöne Tage haben, mindestens zwei Wochen, um sich zu erholen und dann in den Herbst zu starten. Das brauchen Sie natürlich auch in Ihrem Familienleben und an Ihrem Arbeitsplatz. Aber auch wir alle brauchen es, uns auszuruhen. Vor uns liegen sechs, sieben harte Monate, in denen wir in Bestform sein müssen, wenn wir gegen die neue Opposition, die die alte abgelöst hat, in einem fairen und kraftvollen Kampf gewinnen wollen. Wir haben alle Chancen, denn wir sind die Stärkeren, und stärker ist der, der mehr arbeitet. Wenn der Gegner mehr arbeitet als wir, verdienen wir den Sieg nicht. Um in den nächsten Monaten gut arbeiten zu können, müssen wir uns im Sommer in Form bringen. Ich empfehle allen ein Trainingslager in Verbindung mit einem Urlaub. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Noch eine letzte Frage. Bücher spielen immer eine zentrale Rolle in Ihrem Urlaub, Herr Ministerpräsident. Welche Bücher empfehlen Sie uns für diesen Sommer, und welches Buch werden Sie selbst in Ihrem Urlaub lesen?
Gerade bin ich – nahe am Aufgeben – mitten in einem Buch. György Spiró hat ein Buch mit dem Titel „Padmaly” herausgebracht. Es ist so dick. Es handelt von Táncsics. Von Mihály Táncsics, einer wenig bekannten Persönlichkeit, dessen Namen wir alle kennen, über den wir aber nur wenig wissen, und ich dachte, endlich gibt es einen Roman, sehr dick, den ich vielleicht bis zum Ende des Sommers durcharbeiten kann. Und ich habe eine Verpflichtung, die ich jedes Jahr am Ende des Sommers und zu Beginn des Herbstes erfülle. Die politische Saison beginnt für die nationale Seite mit einem Bürgerpicknick in Kötcse, zu dem sich einige hundert Menschen versammeln und zu dem ich auch eingeladen werde, um eine Rede zur Eröffnung der Saison zu halten. Das ist dieses Mal am 7. September, am Tag nach dem Irlandspiel, damit ich es mir merken kann. Dort muss ich einen Vortrag halten, dafür muss ich zwei, drei Bücher lesen, damit ich einen guten Vortrag halten kann. Ich werde also zwei, drei politische Bücher lesen und auch Spirós Buch „Padmaly” zu Ende lesen. Auch wenn er es so dick geschrieben hat, werde ich mich durchbeißen. Vielen Dank für Ihr Interesse und Ihre Aufmerksamkeit! Ich wünsche Ihnen allen noch einmal einen schönen Sommerurlaub!
Herr Ministerpräsident, vielen Dank, dass Sie unsere Einladung angenommen haben. Wir danken dem Publikum, dass es uns zugehört hat. Meine Damen und Herren, Sie haben den Ministerpräsidenten von Ungarn, Viktor Orbán, gesehen.
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