Viktor Orbáns Rede bei der Offiziersweihe an der Nationalen Universität für den Öffentlichen Dienst
3. Juli 2021, Budapest

Ich begrüße die Absolventen und die Unterrichtenden der Fakultät für Polizeiwissenschaft der Nationalen Universität für den Öffentlichen Dienst!

Eine Laufbahn in der Strafverfolgung schlägt niemand zufällig ein. Die grundlegenden Werte und Motivationen, die einen Jugendlichen dazu veranlassen, in den Dienst der Heimat zu treten, erhält er zuerst zu Hause: von seinen Eltern und Großeltern. Solange es ungarische Familien geben wird, die ihre Kinder zum Dienst für die Heimat erziehen, solange wird es auch Ungarn geben. Deshalb begrüße ich besonders auch die Eltern und Großeltern der Jugendlichen, die ihren Schwur ablegen. Wir danken Ihnen, dass Sie so engagierte, mutige Frauen und Männer für Ungarn erzogen haben.

Sehr geehrte Jugendliche!

Sie treten heute in den Dienst der Heimat. Das ist eine schwierige Aufgabe. Sie verlangt sowohl körperlich als auch seelisch einen ganzen Menschen. Mit halbem Herzen, mit halber Seele kommt man hier zu nichts, so wie man halbherzig auch keinen Schwur leisten kann. In den Dienst der Heimat können nur starke und reife Menschen treten, die wissen, was dies bedeutet, wie schwer und wertvoll die Ordnung, die Ehre und die Kameradschaft sind. Deshalb sind wir stolz auf Sie, die es auf sich nehmen, wenn es sein muss, auch Ihr Leben zu riskieren, um die Gesetze der Heimat einzuhalten und einhalten zu lassen. Das Gehalt ist wichtig, das sichere Zukunftsbild ist wichtig, und es ist wichtig, dass Sie kontinuierlich das Gefühl haben, Ihre Heimat schätzt Ihre Arbeit wert. Am wichtigsten ist aber, was Sie wissen sollten, ja wissen und auch fühlen müssen, dass Sie mit Ihrer Arbeit einer an Bedeutung über Ihrer Person, über Ihrem persönlichen Leben stehenden, großen Sache dienen. Sie treten in die Reihe derer, die über tausend Jahre hinweg unsere ungarische Welt aufrechterhalten haben. Sie haben die Ordnung, den Frieden, die zur Arbeit und zur schöpferischen Tätigkeit notwendige öffentliche Ruhe aufrechterhalten, oder wenn es das Leben mit sich brachte, so kämpften sie, um jene Sicherheit zurückzugewinnen, die die Grundlage für die wirtschaftliche Entwicklung unserer Heimat und auch des Fortkommens der ungarischen Menschen ist.

Sehr geehrte zu Vereidigende!

Eine harte Arbeit wartet auf Sie. Die Welt hat sich in den vergangenen Jahren von Grund auf verändert. Man glaubt manchmal den eigenen Augen nicht. Es gibt Länder, in denen jene, die die Uniform tragen, negiert oder als Feind behandelt werden, ja es gibt Orte, wo die Führenden sich bereits offen auf die Seite derer gestellt haben, die die Ordnung umstürzen wollen. Aus Kriminellen werden Vorbilder gemacht, und die Hüter der Ordnung werden allein gelassen, sie werden gering geschätzt, ja verachtet. Ungarn ist kein solches Land, und es möchte auch nicht zu diesen Ländern gehören. Doch ist das Übel bereits hier in der Nähe angekommen. Unsere Südgrenzen werden von Migrantengruppen belagert. Zusammen mit den sich an ihnen bereichernden Menschenschleppern, der sich unter sie mischenden Armee von Terroristen und Radikalen. Eins nach dem anderen kommen die Nachrichten über brutale Verbrechen, die von Menschen verübt worden sind, die das Vertrauen der sie aufnehmenden Länder missbraucht haben. Wir hätten niemals gedacht, dass es europäische Großstädte geben würde, in denen sich die Menschen nicht in Sicherheit fühlen. Unsere Städte und Dörfer sind heute verglichen damit Inseln des Friedens und der Ruhe. Ungarn ist eines der sichersten Länder in Europa, in dem nicht nur die Mehrheit, sondern auch alle Minderheiten ruhig leben können. Auch für die Sicherheit gilt jenes alte ungarische Gesetz, dass nur das uns gehört, was wir verteidigen können.

Das ist Ihre Aufgabe, ja Ihre Mission. Sie müssen die Sicherheit Ungarns, der ungarischen Familien und der ungarischen Menschen verteidigen. Die vergangenen Jahre haben bewiesen, dass auch Länder, die man früher als stabil wie Beton angesehen hatte, in wenigen Augenblicken an den Rand des Chaos gelangen können. Deshalb bitte ich Sie, seien Sie immer wachsam, stark und entschlossen. Es möge Ihnen die Lektion der ungarischen Geschichte einfallen: Wenn wir, die Hüter des ungarischen Lebens schwach werden, dann sind wir verloren. Wenn wir auf die blutarmen Schöngeister hören, sind wir verloren. Wenn wir zulassen, dass andere uns sagen, wer auf dem Territorium Ungarns leben darf, wie wir unser Land einrichten sollen, wie wir unsere Kinder erziehen sollen, wenn wir zulassen, dass andere sagen, wie die Ungarn leben sollen, dann sind wir bereits verloren. Vergessen Sie es nicht, diese Sicherheit, diese Ruhe schaffen und erhalten Sie, die Hüter der Ordnung, für die ungarischen Menschen aufrecht. Mit Ihrer Entschlossenheit, Ihrer Qualifikation, Ihrer Hilfsbereitschaft, wenn es sein muss mit Ihrer Respekt einflößenden Anwesenheit und Ihrem Auftreten. Die ungarische Polizei ist mit so einem Beispiel während der Wellen der Pandemie beim Schutz unserer Grenzen ebenso aufgetreten wie auf den öffentlichen Plätzen unserer Siedlungen. Mit Verständnis und Geduld, aber wenn es nötig war, dann auch mit einer notwendigen Strenge, die im Verhältnis zur der Regelverletzung stand. Dank dafür! Dank den ungarischen Polizisten! Dank dafür, dass Sie sich bewährt haben!

Sehr geehrte zu Vereidigende!

Ich wünsche Ihnen, dass Sie Ihrem Eid treu bleiben und eine glänzende Laufbahn im Verband der Polizei, der Finanzpolizei, des Strafvollzugs oder des Katastrophenschutzes haben werden. Ihre Heimat steht hinter Ihnen, sie wird Ihren gut absolvierten Dienst mit Respekt und Wertschätzung belohnen.

Der liebe Gott über uns allen, Ungarn vor allen Dingen! Ich wünsche Ihnen für Ihren Dienst Kraft, Gesundheit und viel Erfolg!