Viktor Orbáns Rede auf der Feier aus Anlass des Beginns der Erneuerung der Eisenbahnstrecke Szeged-Szabadka
18. Oktober 2021, Horgos (Horgoš)

Sehr geehrter Herr Präsident Vučić! Sehr geehrte Regierungsmitglieder! Liebe Horgoser! Meine Damen und Herren!

Ich danke Herrn Präsidenten Vučić dafür, dass er mich heute in Ihren Kreis eingeladen hat. Wir befinden uns in einer seltsamen Situation, wir wollen eine 150 Jahre alte Eisenbahnstrecke erneuern, doch in Wirklichkeit legen wir einen Grundstein nieder. Warum nennen wir dies eine Grundsteinniederlegung? Weil das ein Symbol ist. Das Symbol dessen, dass die Serben und die Ungarn mit dem Aufbau einer neuen Zukunft begonnen haben. Wir haben mit Herrn Präsidenten Vučić Vereinbarungen getroffen, die es garantieren, dass diese Zukunft serbische und ungarische Gewinner haben wird, und sie werden gemeinsam Gewinner sein. Die erste Erkenntnis lautet: Gemeinsam sind wir stärker. Die zweite Erkenntnis ist: Wir müssen unsere Verbindungen enger gestalten. Die dritte – und deshalb haben wir uns vor einem Monat in Budapest getroffen – ist, eine Vereinbarung über die strategische Zusammenarbeit und ein Bündnis unter Dach und Fach zu bringen. Der Sturm der Geschichte hat die Eisenbahnstrecke Szeged-Szabadka zerschnitten, dadurch haben die Einwohner beider Städte viel verloren, die Eisenbahnstrecke hat jegliche Bedeutung verloren. Und, liebe Horgoser, ich erinnere mich daran, vor sechs Jahren sind hier, entlang der Eisenbahnlinie tausende von illegalen Migranten in Richtung auf Ungarn und Europa marschiert. Die Strecke musste geschlossen werden, und schließlich wurde der Verkehr gesperrt. Das ist eine eigentümlich mitteleuropäische Geschichte. In imperialen Zentren, weit von uns entfernt, denkt man sich etwas aus, danach versucht man uns dies aufzuzwingen, und dann zahlen wir den Preis für alles.

Sehr geehrte Horgoser!

Im Namen Ungarns kann ich Ihnen sagen, dass fremde Mächte hierher immer nur Krieg und Unfrieden gebracht haben. Was von außen kam, hat uns getrennt, hat Fiaskos, Zurückbleiben und Konflikte mit sich gebracht. Es ist an der Zeit, die Lenkung unseres eigenen Schicksals in die eigenen Hände zu nehmen.

Sehr geehrte Horgoser!

Hier erstreckt sich jetzt eine Schengener Grenze, doch müssten sich die Außengrenzen der Europäischen Union nicht hier erstrecken. Die Grenzen der Europäischen Union müssten sich untern, im Süden erstrecken, und die serbischen Menschen müssten ohne Passkontrolle nach Ungarn und Europa fahren können. Wir alle wissen, dass Serbien das Tor des Balkans und der Schlüsselstaat für die Sicherheit Europas ist. Die Wahrheit ist, dass Serbien seit Jahren für den Beitritt vorbereitet ist. Die Frage wird langsam schon sein, ob es noch beitreten möchte oder ob es noch etwas geben wird, dem es beitreten könnte. Ich möchte auch hier klarstellen, dass Ungarn ein engagierter Unterstützer Serbiens ist. Diese Investition besitzt einen größeren Bruder. Wir arbeiten mit Herrn Präsident Vučić am Ausbau des Zugkorridors Budapest-Belgrad, und wir sind entschlossen, auch die Trasse zwischen Baja und Szabadka bald aufzubauen. Aber das ist alles große Politik. Was hier und jetzt hinsichtlich Ihres Lebens wichtig ist, ist der Umstand, dass wir diese Eisenbahnlinie bauen, und Sie in 35 Minuten in Szeged und die Szegeder in 35 Minuten in Szabadka sein werden. Und wir arbeiten auch daran, damit all das mit der einfachsten Grenzkontrolle verwirklicht werden kann, denn es ist ja schließlich der Sinn der Politik, den Interessen der hier lebenden Menschen zu dienen.

Zum Abschluss möchte ich mich für die Arbeit jener Serben und Ungarn bedanken, die an der Vorbereitung dieser Investition teilgenommen haben, und jenen Serben und Ungarn, die arbeiten werden, wünsche ich ein frohes Schaffen! Im Namen Ungarns drücke ich den Horgosern, dem Volk Serbiens und auch Herrn Präsidenten Vučić meine Anerkennung aus.