Viktor Orbáns Erklärung auf Facebook nach der Videokonferenz mit den Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union
21. März 2022, Budapest

Jetzt ist unsere Besprechung mit dem Präsidenten des Europäischen Rates zu Ende gegangen. Bereits die vorige Woche war nicht einfach, diese Woche wird aber noch schwieriger als jene sein: Gipfel der NATO und der Europäischen Union in Brüssel. Es liegen gefährliche Vorschläge auf dem Tisch der NATO. Es gibt Mitgliedsstaaten, die erneut zur Sprache gebracht haben, dass wir eine Flugverbotszone über der Ukraine etablieren sollten. Die NATO ist aber ein Verteidigungsbündnis. Wir sind dazu fähig und in der Lage, ja es ist auch unsere Pflicht, uns gegenseitig zu schützen, doch es ist nicht die Sache der NATO, sich in militärische Aktionen außerhalb des Territoriums der NATO zu verstricken. Der Standpunkt Ungarns ist klar: Wir wollen weder Soldaten noch Waffen an Destinationen außerhalb des Gebiets der NATO senden. Der andere Vorschlag, den wir bewältigen müssen, ist die Frage der russischen Gas- und Ölversorgung. Dies war uns bereits vor zehn Tagen gelungen zu klären, jedenfalls für zehn Tage, als wir klargestellt hatten, dass man die Sanktionen nicht auf die russische Gas- und Öleinfuhr ausweiten könne, denn dies würde im Fall Ungarns und einiger anderer Länder der Europäischen Union unverhältnismäßige, ja beinahe unerträgliche Lasten bedeuten, doch würde uns mehr wehtun als Russland, auf das die Sanktionen im Übrigen zielen. Wir treten gemeinsam mit einigen Ländern auf, und wir werden erneut die Energieversorgung Ungarns und die Sicherheit des Funktionierens des Landes verteidigen.